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Vorteile bei der medizinischen Versorgung von Kindern in der Allgemeinmedizinischen Praxis – ein partizipativer Ansatz
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Published: | September 10, 2024 |
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Hintergrund: Die medizinische Versorgung von Kinder in Deutschland ist durch das duale Versorgungssystem durch Pädiater:innen und Hausärzt:innen grundsätzlich gesichert [1]. Aufgrund des demographischen Wandels und den neuen Arbeitsmodellen von niedergelassenen Ärzt:innen ist die flächendeckende medizinische Versorgung von Kindern zukünftig vielerorts gefährdet. Für die Implementierung von neuen Versorgungsmodellen wird empfohlen, relevante Stakeholder partizipativ in die Entwicklung von Lösungsvorschlägen einzubeziehen [2]. Bei der Versorgung von Kinder in der Hausarztpraxis sollte die Bereitschaft für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Hausärzt:innen und Pädiater:innen gegeben sein. Dazu ist aus der aktuellen Literatur nicht viel bekannt [3].
Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, Einstellungen und Erfahrungen zum Thema „Kinder in der Hausarztpraxis“ durch die verschiedenen Stakeholder zu erfassen und den aktuellen Ist-Zustand aufzeigen. Aus der qualitativen Studie soll partizipativ ein Konzept zur Verbesserung der interdisziplinären Versorgung mit allen Beteiligten entwickelt werden.
Methode: Im Rahmen qualitativer Fokusgruppen werden Allgemeinmediziner:innen, Ärzt:innen in Weiterbildung (ÄiW Allgemeinmedizin), Pädiater:innen, medizinische Fachangestellte (MFAs) und Eltern, deren Kinder medizinisch von Hausärzt:innen versorgt werden zu folgenden Punkten anhand eines semi-strukturierten Leitfadens interviewt:
- 1.
- Wie ist die aktuelle Situation in den der jeweiligen Praxisform?
- 2.
- Wie ist die persönliche Einstellung zur medizinischen Versorgung von Kindern in der Hausarztpraxis.
- 3.
- Was benötigt es für eine qualitativ hochwertige, aber ressourcenschonend Versorgung von Kinder?
- 4.
- Welche Hürden und Barrieren sehen die jeweiligen Fachgebiete bei der Behandlung von Kinder durch allgemeinmedizinische Kolleg:innen?
- 5.
- Wie ist die Sicht der Eltern, deren Kinder in allgemeinmedizinischen Praxen medizinisch versorgt werden?
Ergebnisse: Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt aktuell mittels der Analysesoftware MAXQDA. Die Ergebnisse werden bis zum Kongress vorliegen.
Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die medizinische Versorgung von Kindern in Deutschland könnte in den nächsten Jahren Herausforderungen gegenüberstehen, die eine Anpassung der bestehenden Versorgungsstrukturen erfordern. Unsere Studie identifiziert partizipativ erste Lösungsansätze für eine zukünftige Absicherung der medizinischen Versorgung von Kindern im Rahmen neuer Versorgungsmodelle.
Literatur
- 1.
- Schulz M, Zhu L, Kroll LE, Czihal T. Versorgungsmonitor Ambulante Kinder- und Jugendmedizin. 2020 [accessed 26 Jan 2024]. Verfügbar unter: https://www.zi.de/fileadmin/Migration/Versorgungsmonitor_ambulante_Paediatrie_Bericht_korrigiert.pdf
- 2.
- Wright MT. Partizipative Gesundheitsforschung. In: Niederberger M, Finne E, Hrsg. Forschungsmethoden in der Gesundheitsförderung und Prävention. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; 2022. S.109-35.
- 3.
- Kleinke F, Nowack A, Beyer A, Hoffmann W, van den Berg N. Kompensation von Leistungen zwischen Hausärzten und Kinder- und Jugendmedizinern am Beispiel der Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen – Analyse von bundesweiten KBV-Daten. Gesundheitswesen. 2023 Jul;85(7):645-8. DOI: 10.1055/a-1791-1276