gms | German Medical Science

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Entwicklung einer „Pflegepraxis-Forschung-Kooperation (PraFoKo)“ zur Förderung klinischer Pflegeforschung in der stationären Akutversorgung: Eine Multi-Methods-Studie

Meeting Abstract

  • Nicole Stöbich - Universität/Universitätsklinikum Heidelberg, Pflege- und Therapiewissenschaft, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Medizinische Fakultät Heidelberg, Deutschland
  • Natascha-Elisabeth Denninger - Universität/Universitätsklinikum Heidelberg, Pflege- und Therapiewissenschaft, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Medizinische Fakultät Heidelberg, Deutschland; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Internationale Graduiertenakademie, Medizinische Fakultät, Halle (Saale), Deutschland
  • Kristin Kleindieck - Universitätsklinikum Heidelberg, Neurologische Klinik, Sektion Neurodegeneration, Heidelberg, Deutschland
  • Martin Müller - Universität/Universitätsklinikum Heidelberg, Pflege- und Therapiewissenschaft, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Medizinische Fakultät Heidelberg, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf064

doi: 10.3205/24dkvf064, urn:nbn:de:0183-24dkvf0649

Published: September 10, 2024

© 2024 Stöbich et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Eine wichtige Voraussetzung für eine qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung im Akutkrankenhaus ist evidenzbasierte Praxis. Universitäre Pflegewissenschaft in Deutschland hat keine unmittelbare Anbindung an die Versorgungspraxis. Deshalb ist die Wissenszirkulation (Knowledge Translation), insbesondere hinsichtlich der Identifikation und Bearbeitung klinisch relevanter Forschungsfragen ungenügend. Als Lösungsansätze können internationale Modelle der Vernetzung zwischen verschiedenen Stakeholdern, wie das Living Lab-Modell [1], dienen. Diese Modelle müssen an den deutschen Kontext adaptiert werden.

Zielsetzung: Ziel ist die systematische Anpassung und Entwicklung eines Prototyp-Modells „Pflegepraxis-Forschung-Kooperation“ in einem Zentrum eines Universitätsklinikums in Deutschland.

Methode: Die Entwicklung erfolgt durch eine Multi-Methods-Studie mit einem partizipativen und explorativen Ansatz unter Berücksichtigung der Empfehlungen des UK Medical Research Council (MRC) zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen [2]. Dies beinhaltet eine Literaturanalyse zur Identifizierung relevanter Modelle und Einflussfaktoren sowie Fokusgruppen und qualitative Einzelinterviews zur Erfassung der Bedarfe und Perspektiven der Praxisakteur*innen. Die Datenintegration der Multi-Methods-Substudien erfolgt durch Modellierung eines Prototyps und einer Programmtheorie. Abschließend werden die Ergebnisse mit den Stakeholdern konsentiert.

Erwartete Ergebnisse: In einem iterativen Prozess wird ein Prototyp „Pflegepraxis-Forschung-Kooperation“ inklusive einer Programmtheorie entwickelt worden sein. Die Programmtheorie wird dazu beitragen, ein gemeinsames Verständnis zwischen allen Beteiligten aus Forschung und Praxis zu fördern und um darzustellen, warum, wie und unter welchen Bedingungen der entwickelte Prototyp wirksam sein könnte.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Nach der Entwicklung des Prototyps wird dieser durch die gemeinsame Bearbeitung einer konkreten Forschungsfrage pilotiert. Neben der gemeinsamen Festlegung einer klinisch relevanten Forschungsfrage werden u.a. Stärken und Schwächen des Prototyps analysiert und die entwickelte Programmtheorie verfeinert, um das Modell für zukünftige Implementierungen in Deutschland zu stärken. Die „Pflegepraxis-Forschung-Kooperation“ soll die pflegerische Versorgungsqualität durch die Verzahnung zwischen Pflegeforschung und -praxis in Deutschland im Sinne der Verbesserung von Gesundheitsoutcomes langfristig verbessern.


Literatur

1.
Verbeek H, Zwakhalen SMG, Schols JMGA, Kempen GIJM, Hamers JPH. The Living Lab In Ageing and Long-Term Care: A Sustainable Model for Translational Research Improving Quality of Life, Quality of Care and Quality of Work. J Nutr Health Aging. 2020;24(1):43-7. DOI: 10.1007/s12603-019-1288-5 External link
2.
Skivington K, Matthews L, Simpson SA, Craig P, Baird J, Blazeby JM, Boyd KA, Craig N, French DP, McIntosh E, Petticrew M, Rycroft-Malone J, White M, Moore L. A new framework for developing and evaluating complex interventions: update of Medical Research Council guidance. BMJ. 2021 Sep 30;374:n2061. DOI: 10.1136/bmj.n2061 External link