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Intensivierte Unterstützung bei der beruflichen Wiedereingliederung nach Krebs – Belastung und berufliche Situation der Ratsuchenden
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Published: | September 10, 2024 |
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Hintergrund: Rund 35% aller Krebsdiagnosen werden in Deutschland bei Menschen im erwerbsfähigen Alter gestellt [1]. Der Erhalt oder die Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit während und nach einer Krebserkrankung kann Betroffene vor enorme Herausforderungen stellen und zieht bei Nichtgelingen oft eine Erwerbsminderungsrente nach sich. Das hat nicht nur für die Betroffenen und ihre Angehörigen Folgen in Bezug auf finanzielle Einbußen und den Verlust des psychosozialen Stellenwerts von Arbeit, sondern kann auch die Gesellschaft belasten. Im Rahmen der CARES-Studie wird ein Programm zur intensivierten Unterstützung von Ratschenden bei der Wiedereingliederung ins und dem Verbleib im Erwerbsleben nach Krebs durch Berufslots*innen in Krebsberatungsstellen entwickelt und auf Machbarkeit getestet [2].
Zielsetzung: In diesem Beitrag werden die folgenden Fragen adressiert: Welche Belastungen erfahren Ratsuchende und wie ist die berufliche Situation der Ratsuchenden zu verschiedenen Zeitpunkten im Beratungsprozess? Gibt es Unterschiede zwischen Berufsgruppen?
Methode: CARES ist eine Machbarkeitsstudie mit quasi-experimentellen Prä-Post-Design. Dabei wurden von Juli 2022 bis Dezember 2023 in 19 Krebsberatungsstellen Ratsuchende vor Einführung des Beruflots*innen-Programms (Vergleichsgruppe, n=293) sowie Ratsuchende nach Schulung der Berufslots*innen (Interventionsgruppe, n= 429) eingeschlossen. Die in diesem Beitrag verwendeten Daten stammen aus den schriftlichen Befragungen der Ratsuchenden zu drei bzw. vier Zeitpunkten: zu Beginn der Beratung (T0), drei Monate nach Beginn der Beratung (T1), max. 18 Monate nach Beginn der Beratung (T1.2) und für die Interventionsgruppe zusätzlich zum Abschluss der Beratung (T2). Die Auswertungen erfolgen mittels R.
Ergebnisse: Die Datenerhebung ist zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse liegen zum Kongress vor. Aus den ersten Erfahrungen im Studienverlauf wird deutlich, dass die Wiedereingliederungsprozesse der Ratsuchenden heterogen und langwierig sind und die Beratungsprozesse individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt werden müssen.
Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die Ergebnisse sollen zum Verständnis von beruflichen Wiedereingliederungsprozessen bei Krebs beitragen. Damit sollen Unterstützungsangebote wie das Berufslots*innen-Programm der CARES-Studie weiterentwickelt werden.
Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); Projektname: CARES; Fördernummer: 8011-106-31/31.128.1
Literatur
- 1.
- Schellack S, Kowalski C, Nowossadeck E, Barnes B. Krebsneuerkrankungen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland. Forum. 2023 Sep;38(4):265–8.
- 2.
- Hiltrop K, Heidkamp P, Breidenbach C, Kowalski C, Bruns G, Ernstmann N. Cancer rehabilitation support by cancer counselling centres (CARES): study protocol of a quasi-experimental feasibility study. BMJ Open. 2023 Aug 11;13(8):e067868. DOI: 10.1136/bmjopen-2022-067868