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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Quantitative Zwischenerhebung der interprofessionellen Zusammenarbeit und Arbeitszufriedenheit auf Intensivstationen im Rahmen des Projekts PRiVENT

Meeting Abstract

  • Thomas Fleischhauer - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Elena Biehler - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Julia D. Michels-Zetsche - Thoraxklinik Heidelberg, Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin, Heidelberg, Deutschland
  • Franziska C. Trudzinski - Thoraxklinik Heidelberg, Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin, Heidelberg, Deutschland
  • Felix Herth - Thoraxklinik Heidelberg, Abteilung Pneumologie und Beatmungsmedizin, Heidelberg, Deutschland
  • Joachim Szecsenyi - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • Michel Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf034

doi: 10.3205/24dkvf034, urn:nbn:de:0183-24dkvf0345

Published: September 10, 2024

© 2024 Fleischhauer et al.
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Hintergrund: Die multizentrische Interventionsstudie PRiVENT (Prävention invasiver Ventilation) evaluiert eine komplexe Intervention mit dem Ziel, die Versorgung invasiv beatmeter Patient:innen durch frühzeitiges Weaning zu verbessern. Die Entwöhnung beatmeter Patient:innen gelingt nur, wenn die involvierten Gesundheitsprofessionen interprofessionell zusammenarbeiten. Bei Interventionsbeginn von PRiVENT (T0) wurden der Status quo der interprofessionellen Zusammenarbeit und Arbeitszufriedenheit involvierter Gesundheitsprofessionen mittels validierter Fragebögen erfasst.

Zielsetzung: Im Rahmen der studienbegleitenden Prozessevaluation von PRiVENT wurde untersucht, wie die am Weaningprozess beteiligten Gesundheitsprofessionen die interprofessionelle Zusammenarbeit und Arbeitszufriedenheit nach der Hälfte des Interventionszeitraums (T0.5) einschätzen.

Methode: Um die Wahrnehmungen der interprofessionellen Zusammenarbeit und Arbeitszufriedenheit von Ärzt:innen, Pflegefachkräften und Atmungstherapeut:innen der an PRiVENT teilnehmenden Weaning-Zentren und Kooperationskliniken zur Hälfte des Interventionszeitraums zu bewerten, wird von Februar 2024 bis Juni 2024 eine erneute schriftliche Befragung (T0.5) durchgeführt. Drei validierte Fragebögen werden eingesetzt: Die Interprofessional Socialization and Valuing Scale (ISVS) und die Assessment of Interprofessional Team Collaboration Scale (AITCS-II) zur Erhebung der Interprofessionellen Sozialisation und Zusammenarbeit sowie die Warr-Cook-Wall-Scale (WCW) zur Messung der Arbeitszufriedenheit. Um den Einfluss der PRiVENT-Interventionen (Interprofessionelle Weaning-Boards und -Konsile, Qualitätszirkel, E-Learning-Programm) auf die interprofessionelle Zusammenarbeit und Arbeitszufriedenheit der Leistungserbringenden zu beurteilen, wurden die Ergebnisse der T0.5-Befragung mit den Ergebnissen der Baseline-Befragung zum Studienbeginn (T0) verglichen. Zudem wurde eine Subgruppenanalyse durchgeführt, um Unterschiede zwischen Ärzt:innen und Nicht-Ärzt:innen zu analysieren.

Ergebnisse: Die Datenerhebung ist noch nicht abgeschlossen. Insgesamt wurden 135 Fragebögen postalisch an die PRiVENT-Kliniken versandt. Ausgehend von der Quote der Baselinebefragung wird ein Rücklauf von ca. 60 Fragebögen erwartet. Es wird erwartet, dass die Teamfähigkeit und Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsprofessionen sowie die Arbeitszufriedenheit mit einem Wert im oberen Skalenbereich angegeben werden und sich die PRiVENT-Interventionen tendenziell positiv auf die Bewertung der interprofessionellen Zusammenarbeit auswirkten, was sich in höheren Scores im Vergleich zu T0 widerspiegeln sollte. Im Rahmen der Subgruppenanalyse werden Unterschiede in der Bewertung der Arbeitszufriedenheit zwischen Ärzt:innen und Nicht-Ärzt:innen erwartet.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die Ergebnisse geben Aufschluss über die interprofessionelle Zusammenarbeit und Arbeitszufriedenheit von Leistungserbringenden auf den an PRiVENT teilnehmenden Intensivstationen nach der Hälfte des Interventionszeitraums. Diese können als Referenz für die Konzeption möglicher Lösungen dienen, um die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsprofessionen zu stärken und die Patient:innenversorgung zu verbessern.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; Projektname: PRiVENT – Früherkennung und Frühintervention bei Risikopatienten zur Vermeidung von invasiver Langzeitbeatmung (prolongiertes oder erfolgloses Weaning) – Prävention invasiver Ventilaton; Fördernummer: 01NVF19023