gms | German Medical Science

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Die Abdominal Pain Unit (APU) – standardisierte strukturierte Versorgung von Patient*innen mit atraumatischen Bauchschmerzen in der Notaufnahme

Meeting Abstract

  • Maria Altendorf - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Martin Möckel - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Liane Schenk - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Antje Fischer-Rosinsky - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Johann Frick - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Lukas Helbig - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Dirk Horenkamp-Sonntag - Techniker Krankenkasse (TK), Deutschland
  • Dörte Huscher - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Luisa Lichtenberg - Techniker Krankenkasse (TK), Deutschland
  • Thomas Reinhold - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Daniel Schindel - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Britta Stier - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Yves Noel Wu - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland
  • Grit Zimmermann - Technologie- und Methodenplattform für vernetzte klinische Forschung e.V., Deutschland
  • Anna Slagman - Charité Universitätsklinikum Berlin, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf211

doi: 10.3205/21dkvf211, urn:nbn:de:0183-21dkvf2116

Published: September 27, 2021

© 2021 Altendorf et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund/Fragestellung/Problem: Atraumatischer Bauchschmerz ist eines der häufigsten Leitsymptome in der Notaufnahme mit hoher intrahospitaler Mortalität verglichen zum Brustschmerz, die bei über 65-jährigen Patient*innen nochmals erhöht ist.

Um Erkrankungen mit hoher Letalität frühzeitig zu detektieren und lange Liege- und Wartezeiten, sowie eine mögliche Über- oder Unterdiagnostik zu vermeiden, ist ein strukturierter, standardisierter Behandlungsprozess für Patient*innen mit atraumatischem Bauchschmerz in der Notaufnahme entwickelt worden. Ziel ist die multizentrische Evaluation diese neuen, elektronisch gestützten Behandlungsprozesses – der Abdominal Pain Unit (APU).

Lösungen und Lösungsvorschläge: Die Evaluation des App-gestützten APU-Prozesses folgt einem Mixed-Methods-Ansatz. Es werden quantitativ und qualitativ erhobene Primärdaten mit Sekundärdaten des Krankenhausinformationssystems sowie Abrechnungsdaten der beteiligten Krankenkasse auf Methoden- und Ergebnisebene trianguliert.

Kern der Evaluation ist ein Stepped-Wedge Cluster-Randomized Controlled Trial (cRCT) mit N=10 Studienzentren und n=2000 Patient*innen, der gesamte Studienzeitraum beträgt 48 Monate. Kontrollgruppenpatient*innen erhalten die bisherige Regelversorgung.

Schlussfolgerung/Diskussion: Die Implementierung des APU-Prozesses sollte primär zu einer Verkürzung des Aufenthaltes in der Notaufnahme, einer niedrigeren Schmerzintensität und einer höheren Patientenzufriedenheit bei Verlassen der Notaufnahme führen. Zudem werden sekundär Behandlungsqualitäts- und Patientensicherheitsindikatoren, Prozessqualitäts- und ökonomische Indikatoren ausgewertet.

Schlussfolgernd sollen mit Hilfe des Behandlungspfades auch unter Zeitdruck und unabhängig vom Ausbildungsstand des Anwenders reproduzierbare, prioritätenorientierte Entscheidungen über Diagnostik und Therapie der Patient*innen mit atraumatischem Bauchschmerz getroffen werden können.