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Vergleich von CT und MRT zur Beurteilung von On-/Off Track Läsionen nach anteriorer Schulterluxation
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Published: | October 23, 2023 |
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Fragestellung: Knöcherne Verletzungen rücken bei der Behandlung von Schulterluxationen in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund. Die Beurteilung erfolgt über den On-/Off Track Algorithmus und hat großen Einfluss auf die Therapiewahl. Das Ziel dieser Studie war es die Einteilung knöcherner Verletzungen (On-/Off Track) zwischen CT und MRT Bildgebung zu vergleichen. Die Hypothese war, dass es hinsichtlich der Beurteilung keinen Unterschied zwischen den radiologischen Modalitäten gibt.
Methodik: Patienten, nach anterior-inferiorer Schulterluxation zwischen 2011–2020 mit vorliegender posttraumatischer CT und MRT Bildgebung wurden in diese Studie eingeschlossen. Folgende radiologische Parameter wurden im CT und MRT erhoben und miteinander verglichen: Hill-Sachs-Delle mit Hill-Sachs-Index, Glenoidverlust (%), Glenoidtrack und Glnoiddurchmesser. Die Patienten wurden in On-/Off Track Läsionen (HSI > Glenoidtrack) eingeteilt. Chi-Quadrat Test und Bland-Altmann Diagramme wurde zum Vergleich der Bildmodalitäten verwendet. Statistische Signifikanz wurde mit p < 0.05 definiert
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 61 Patienten mit durchschnittlichem Alter 45,3 (SD +/- 19,3) Jahren eingeschlossen werden. Der Glenoiddurchmesser (CT: 29,3 mm vs. MRT: 29,7 mm), anteriorer Glenoiddefekt (4,2 mm vs. 4,1 mm), die Hill-Sachs-Delle (11 mm vs. 10,5 mm) und die Bony Bridge (10 mm vs. 9,4 mm) waren nicht signifikant unterschiedlich (p > 0.05). Auch in den Bland-Altmann Diagrammen liegen die Glenoiddurchmesser und die Bony Bridge innerhalb des 95% Intervalls, die Hill-Sachs-Delle und der Glenoiddefekt nur knapp außerhalb. Bei kleinen Defekten/Dellen liegen die Werte konsequent innerhalb des Konfidenzintervalls. Bezüglich des On-/Off-Track Defekts ergibt sich jedoch ein signifikanter Unterschied. Im MRT werden 22/24 On-Track Defekte richtig erkannt. Bei den Off-Track Defekten sind dies 28/37.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie sind, dass CT und MRT ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der untersuchten Messgrößen brachte. Die MRT unterschätzt jedoch bei der Einteilung in On-/Off Track vor allem größere und grenzwertige Läsionen. Hierfür wird zur korrekten Einteilung die Durchführung einer CT Bildgebung empfohlen.