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Die erhöhte CD4+/CD8+ T-Zellratio als Auslöser für eine verminderte Achillessehnenheilung
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Published: | October 23, 2023 |
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Fragestellung: Aufgrund des geringen Regenerationspotential von Sehnen ist das Heilungsergebnisse oft unbefriedigend. Daher besteht ein großer medizinischer Bedarf Patienten mit erhöhtem Risiko für eine verminderte Heilung frühzeitig zu erkennen und Targets für die therapeutische Intervention zu identifizieren. Ziel der Studie war die Rolle adaptiver T-Zellen und beteiligter Entzündungsmediatoren bei der akuten Achillessehnenheilung aufzuklären.
Methodik: Peripheres Blut und Hämatomaspirat wurde von 26 Patienten präoperativ sowie im Follow-Up 6 Wochen, 6 und 12 Monate nach der Achillessehnennaht gewonnen. Durchflusszytometrisch wurden Lymphozyten auf T-Zell-Marker wie CD3, CD4, CD8, CD11a++, CD57+ und CD28- untersucht, um die adaptive Immunität des Patienten zu analysieren. Präoperativ sowie im Follow-Up (6 Wochen, 6 und 12 Monate) erfolgte klinisch die Analyse subjektiver und funktioneller Scores sowie prospektive MRT-Untersuchungen der Patienten. Zum mechanistischen Verständnis wurde eine In-vitro-Studie durchgeführt. Tenozyten wurden aus Achillessehnenbiopsien isoliert und mit autologen unpolarisierten CD4+ oder CD8+ T-Zellen oder IL17-polarisierten CD4+ T-Zellen oder IFNy-polarisierten CD8+ T-Zellen ko-kultiviert (n=5–6). Der Effekt der T-Zellen auf Tenozyten wurde hinsichtlich Änderungen der Genexpression, MMP-Sekretion, Wundheilung und Matrixkontraktion in Kollagengelen untersucht.
Statistik: Spearman Correlation, ROC Analyse, Mann-Whitney U Test, Wilcoxon Test
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein höherer CD4+ T-Zell-Anteil bzw. eine höhere CD4+/CD8+ T-Zell Ratio im Blut und Hämatomaspirat zum OP-Zeitpunkt war mit einem schlechteren Outcome bezüglich Schmerz und Funktion 6 und 12 Monate nach Achillessehnennaht assoziiert. Ein erhöhter Anteil von CD28-, CD57+, oder CD28-CD57+ Memory (CD8+CD11a++) T-Zellen im Blut 6 Wochen nach OP war mit einer geringeren Sehnenverlängerung verbunden. ROC-Analysen identifizierten CD4+ und CD8+ T-Zellen sowie ihre Ratio als frühen prognostischen Marker für die Achillessehnenheilung. Die In-vitro-Studie zeigte, dass CD4+ T-Zellen im unpolarisierten und im IL17-polarisierten Zustand die IL17-Rezeptorexpression von Tenozyten verstärken gegenüber unpolarisierten CD8+ T-Zellen. Außerdem zeigten sich erhöhte Level der IL17-Downstream Targets MMP1, 2, 3 sowie Kollagen III in Tenozyten ko-kultiviert mit CD4+ T-Zellen im Vergleich zu CD8+ T-Zellen, was auf eine geringere biomechanische Kompetenz hindeuten könnte. IL17-polarisierte CD4+ T-Zellen führten vor allem im Vergleich zu IFNy-polarisierten CD8+ T-Zellen zu einer verringerten Wundheilung und verstärkten Matrixkontraktion.
Die CD4+/CD8+ T-Zellratio könnte zukünftig als prognostischer Marker zur Früherkennung von Patienten mit verminderter Achillessehnenheilung dienen. Die lokale Reduzierung von CD4+ T-Zellen, welche vermehrt IL17 produzieren, stellt einen potenziellen Therapieansatz zur Verbesserung der Sehnenheilung dar. Dies könnte die Sensitivität gegenüber IL17 vermindern und der Schwächung der Sehnenmatrix vorbeugen.