Article
Onkochirurgische Behandlungsergebnisse nach mono-/multisegmentaler en-bloc Spondylektomie der cervikalen und thorakolumbalen Wirbelsäule
Search Medline for
Authors
Published: | October 23, 2023 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Für lokal aggressive benigne, primär maligne Knochentumoren sowie ausgewählte solitäre Karzinom- (Ca-)metastasen (MET) stellt die totale en bloc Spondylektomie (EBS) die einzige adäquate, kurative Behandlungsoption dar. Sie ermöglicht das Erreichen lokaler Tumorkontrolle, erfordert aber die aufwendige Wiederherstellung der spinalen Stabilität. Ziel war die Evaluation des MET- und lokalrezidivfreien (LR) Überlebens (ÜL) nach mono- & multisegmentaler EBS.
Methodik: Von 2015–2022 wurden 34 Pat. (w/m: 13/21; 48,5 (15–80) Jahre) mit Sarkomen (n=24), Chordomen (n=5), Osteoblastom (n=1), Hämangiom (n=1), Riesenzelltumor (n=1) und solitären Ca-MET (n=6, 2x Nierenzell-; 1x Schilddrüsen-, 1x Adeno-CUP-, 1x kolorektales-Ca, 1x Pancoasttumor) operiert. 17/17 Pat. erhielten eine mono-/multisegment. EBS (2 Segmente (S) n=3, 3S n=13, 4S n=1). 9 Pat. benötigten aufgrund der Tumorausdehnung einen Gefäßersatz. Die Wiederherstellung der spinalen Stabilität erfolgte mit dorsoventraler Stabilisierung und Wirbelkörperersatz (Carbon-Composite oder expand. Titancage). Analysiert wurden tumorspezif. ÜL, Auftreten von LR, MET und Komplikationen (Kompl.).
Ergebnisse: Das mittl. Follow-up (91,2%) lag bei 26,8 Monaten (1–65 Mon). Das mittl. tumorspezif. postop. ÜL betrug 57,9 Mon. (Sarkome: 61,3 Mon./solit. MET: 51,8 Mon.; p=0,586).21 Pat. (61,8 %) waren tumorfrei (NED), 4 Pat. (11,8 %) leben mit der Erkrankung (AWD), 7 Pat. (20,6 %) verstarben tumorbedingt (DOD). 1 Pat. (2,9 %) starb aufgrund akuter Kompl. 15d postop. 1 Pat. (2,9 %) verstarb nicht tumorbedingt 51 Mon. postop. In 28/6 (82,4/17,6 %) Pat. wurde eine R0/R1-Resektion erreicht. 9 Pat. (26,5 %) erlitten im Mittel nach 8,1 (2–23) Mon. MET. Ein LR trat bei 4 Pat. (12,5 %) im Mittel nach 10,3 (3-23) Mon. auf. 27 Pat. (79,4%) erlitten im Mittel nach 58d (–-951) Kompl. (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Schlussfolgerung: Pat. mit Sarkomen/aggressiv benignen Knochentumoren profitieren auch bei extrakomp. Wachstum in Kombination mit adjuv. Therapien von einer extraläsionalen EBS durch konsequente Erweiterung der Resektionsgrenzen (Dura/Gefäße/Thoraxwand). Diese sollte jedoch aufgrund des Komplikationsprofils und -managements spezialisierten interdisziplin. Tumorwirbelsäulenzentren vorbehalten sein. Bei geringer LR-Rate muss die systemische Tumorkontrolle v.a. bei solit. MET im Fokus weiterer systemischer Therapien stehen.