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Vergleich von osteosynthetisch versorgten medialen Schenkelhalsfrakturen mit FNS und DHS mit Antirotationsschraube
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Published: | October 23, 2023 |
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Fragestellung: In unserem Klinikum der Maximalversorgung wurde zur Versorgung von medialen Schenkelhalsfrakturen die Osteosynthese durch DHS (Dynamische Hüft-Schraube) vollständig durch die mit FNS (Femoral Nail System) abgelöst. Um einen Vergleich der beiden Verfahren zu ermöglichen und den Vorzug des moderneren Implantats heraus zu arbeiten wurden retrospektiv die Behandlungsverläufe von Patienten analysiert, die zwischen 2012 und 2022 operiert wurden.
Methodik: Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 263 Pat. wegen einer medialen Schenkelhalsfraktur osteosynthetisch versorgt. Von diesen wurden 152 Patienten ausgeschlossen, die mit Schraubenosteosynthese operiert wurden. Dadurch konnten 111 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen werden. Hiervon wurden durch n=63 Patienten mittels FNS und n=48 mittels 2-Loch DHS mit Antirotationsschraube stabilisiert. Ausgewertet wurden die allgemeinen OP-Daten (Dauer bis OP, OP Zeit, Blutverlust), radiologische Parameter (Schraubenlagen, Tip-Apex-Distanz – TAD), Dauer der stationären Behandlung und Komplikationen inklusive Sekundärdislokationen und cut-out. Statistische Signifikanzen wurden über SPSS 18 durch Chi2 und Mann-Withney U Test überprüft mit p<0,05.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Untersuchungsgruppen FNS und DHS waren hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsverteilung und der Frakturtypen ähnlich. Die Dauer bis zur OP war erwartungsgemäß kurz (<24 h) ohne Unterschiede zwischen den Gruppen. Die OP Dauer mit FNS (35 min ± 10) war signifikant niedriger als diejenige mit DHS (54 min ± 16), ebenso der Blutverlust, der allerdings aufgrund der in beiden Techniken geringen Menge klinisch irrelevant bleibt. Die Schraubenlagen und der gemessene TAD waren in beiden Gruppen vergleichbar mit ähnlichen Abweichungen. Der stationäre Aufenthalt war in der FNS Gruppe (9 T ± 5) signifikant kürzer als in der DHS Gruppe (12 T ± 7). Hinsichtlich der Komplikationsraten gab es keine signifikanten Unterschiede. Hierbei war die häufigste Komplikation die sekundäre Dislokation und der Cut-Out (FNS n=7, DHS n=69, welche in allen dieser Fälle zur Revision als endoprothetischen Hüftgelenksersatz führte.
Diese Studie zeigte, dass vor allem die Operationsdauer in der FNS-Gruppe signifikant geringer war. Die Rate an Sekundärdislokationen und Kopfnekrosen bleibt allerdings nach beiden OP-Verfahren gleich, hierbei wurden keine Zusammenhänge mit der Implantatplatzierung oder TAD festgestellt.