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Klassifikationssysteme für Posteriore Malleolus Frakturen – eine systematische Literaturübersicht
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Published: | October 25, 2022 |
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Fragestellung: Komplexe Frakturen des Sprunggelenkes zeigen häufig eine klinisch relevante Beteiligung des posterioren Malleolus (Volkmann Dreieck). Trotz zahlreicher biomechanischer und klinischer Studien in den letzten Jahren bestehen anhaltend Kontroversen bezüglich der Diagnostik, Klassifikation und Therapie dieser Verletzungen. Ziel dieser Studie ist die Erstellung einer rigorosen systematischen Literaturübersicht bezüglich der angewandten Klassifikationssysteme bei Frakturen des posterioren Malleolus. Die Fragestellungen dieser Studie sind:
- 1.
- Welche Klassifikationssysteme werden wie häufig angewandt?
- 2.
- Gibt es Angaben bezüglich der Interobserver und / oder Intraobserver Reliabilität der Klassifikationssysteme?
- 3.
- Haben die Klassifikationssysteme einen prädikativen Wert?
Methodik: Die Datenbanken PubMed und Scopus wurden vollständig am 1. Juli 2021 durchsucht. Nur Publikationen in englischer Sprache wurden eingeschlossen. Die systematische Literatursuche wird entsprechend den aktuellen Kriterien von „Preferred Reporting Items for Systematic Review and Meta-Analyses“ (PRISMA) durchgeführt. Die methodologische Qualität der eingeschlossenen Studien wird anhand des Quadas-2-Score quantifiziert. Ausgeschlossen werden nicht-klinische Studien sowie Studien, welche Klassifikationssysteme anwenden, die nicht spezifisch für Frakturen des posterioren Malleolus sind.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten 361 Publikationen mittels der ersten Datenbank-Suche eingeschlossen werden. Aktuell erfolgt die detaillierte Auswertung. Erste Ergebnisse zeigen, dass die CT-basierten Klassifikationen nach Haraguchi (60 Publikationen), Bartonicek/Rammelt (21 Publikationen) und Mason (11 Publikationen) die am häufigsten angewandten Klassifikationssysteme sind. Alle 3 zeigen eine gute bis sehr gute Reliabilität. Die ebenfalls häufig angewandte AO-Klassifikation erscheint dagegen nicht geeignet als
Klassifikationssystem der ersten Wahl für Frakturen des posterioren Malleolus, da sie diesen nicht spezifisch genug abbildet, was auch nicht das Ziel von der urpsprünglichen Planung der AO-Klassifikation war. Prognostisch entscheidend für das klinische Outcome ist vor allem die Qualität der Reposition, Existenz von Komorbidität, sowie Auftreten von intra- und perioperativen Komplikationen (z.B. Infekt).
Speziell in Hinblick auf einen ableitbaren Therapiealgorithmus oder auf eine Prognose hinsichtlich des Outcomes sind die untersuchten Klassifikationen schwach oder nicht zu verwenden. Einzig die Klassifikation nach Bartonicek/Rammelt hat sich auf Grund des ableitbaren Therapiealgorithmus in der Literatur sowie im klinischen Alltag in der Fußchirurgie durchgesetzt.