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Fragestellung: Die Widerstandsfähigkeit der Wadenmuskulatur gegen andauernde Belastung kann im Laufsport leistungslimitierend sein. Komprimierende Socken als auch dem Kinesiotaping wurden in ersten klinischen Studien eine protektive Wirkung zugesprochen, allerdings zeigen sich kontroverse Daten und es konnte hier kein Wirkmechanismus identifiziert werden.

Ziel dieser Studie war es den Einfluss von Kompressionssocken und Kinesiotaping auf die Ermüdung der Wadenmuskulatur anhand von objektivierbarer Parametern der nicht-invasiven Tensiomyographie (TMG) aufzuzeigen und so die Wirkung zu objektivieren.

Methodik: In einem prospektiven cross-over design wurden hier 20 ambitionierte Hobbyfussballspieler jeweils mit Socken (n=10) und mit Tape (n=10) und ohne Intervention (n=20) einer standardisierten Laufausdauerbelastung auf dem Laufband unter vergleichbaren Bedingungen bei mind. 150bpm für 30 min unterzogen. Zwischen den Belastungen wurde eine Erholung von 72h eingehalten. Die Kompressionssocken wurden gemäß Herstellerangaben ausgemessen, das Kinesiotape von einer Person von Ursprung nach Ansatz der Wadenmuskulatur geklebt. Vorher und 5 min post Belastung wurde die Kontraktionseigenschaften der Wadenmuskulatur (M.gastrocnemius lat.) (Kontraktionszeit Tc, maximale Verformung Dm, Verzögerungszeit Td) mittels TMG bestimmt und in einer ANOVA Analyse sowie durch Mann Whitney U Test miteinander verglichen.

Ergebnisse: Alle Probanden konnten beide Interventionen durchführen, es gab keine Studienabbrecher (durchschnittl. 10,64 km/h, 4,8 km). Im Vergleich zur Kontrollintervention (n=20) zeigten Belastungen mit Kinesiotape für die M. gastrocnemius lateralis in der Kontraktionszeit (Tc) langsamere (mean/median+ 0,53 ms) als auch in der maximalen Verformung (Dm)(-0,38 mm) schlechtere Ergebnisse. Athleten mit Kompressionssocken hingegen konnten eine Verbesserung der Tc (-0,736 ms) und eine Verbesserung im Dm (+0,32 mm) aufweisen.

Eine Verbesserung des Td zeigte sowohl die Kompressionssockenintervention (-0,29 ms) als auch die Kinesiotape Intervention (-0,15 ms).

Subjektiv zeigte sich in der Borg Skala zwischen den Gruppen keine signifikanten Veränderungen.

Schlussfolgerungen: Diese vorläufigen Ergebnisse konnten bereits an Hobbysportlern mit 30 min Ausdauerbelastung eine Verbesserung der kontraktilen Eigenschaften durch das Tragen von Kompressionssocken aufzeigen. Obgleich die geringe Belastungsdauer und bisher kleine Probandenanzahl nur Schätzungen zulassen, scheint das Kinesiotaping dem Tragen von Kompressionssocken gering unterlegen. Größere Probandenzahlen werden weiterhin erarbeitet um diesen Effekt zu bestätigen.