Article
Biomechanischer Vergleich zwischen Gracilis- und Semitendinosus-Sehnentransplantat bei Ein- und Zwei-Tunnel-Techniken zur coraco-clavicularen Bandrekonstruktion
Search Medline for
Authors
-
Alexander Otto
- Abteilung für Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, Germany
-
Jamie Friedman
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
-
Lauren K Szolomayer
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
-
Joshua B. Baldino
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
-
Elifho Obopilwe
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
-
Mark P Cote
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
-
Augustus D. Mazzocca
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
-
Robert A. Arciero
- Department of Orthopaedic Surgery, UConn Musculoskeletal Institute, University of Connecticut Health Center, Farmington, United States
| Published: | October 25, 2022 |
|---|
Outline
Text
Fragestellung: Trotz der Entwicklung zu einer anatomischen Rekonstruktion bei der operativen Versorgung des coraco-clavicularen (CC-)Bandapparats, herrscht aktuell keine einheitliche Empfehlung zur Anzahl und Position der Bohrkanäle sowie bezüglich des optimalen Sehnentransplantats. Ziel dieser biomechanischen Arbeit war der Vergleich der CC-Rekonstruktion zwischen Gracilis- und Semitendinosus-Sehnentransplantat in Ein- und Zwei-Tunnel-Techniken. Es wurde angenommen, dass das Gracilissehnen-Transplantat in beiden Techniken, bei Anwendung von geringeren Bohrkanal-Durchmesser, eine vergleichbare Primärstabilität aufweist.
Methodik: 24 Kadaver (13 männlich, 11 weiblich; 66 ±7,5 Jahre) wurden auf 4, mittels FibertapeTM-augmentierte, CC-Rekonstruktionsgruppen verteilt: Gracilissehne mit einem Tunnel (GT-1), Gracilissehne mit zwei Tunneln (GT-2), Semitendinosussehne mit einem Tunnel (ST-1), Semitendinosussehne mit zwei Tunneln (ST-2). In einem Versuchsaufbau mit servohydraulischer Prüfmaschine (MTS) erfolgte nach Testung der nativen anterioren, posterioren und superioren Translation unter 70N, die Überprüfung der vorherigen Translationsrichtungen nach CC-Rekonstruktion. Danach folgte, jeweils in superiorer Translation, nach 3000 Zyklen unter einer Belastung von 70N die Bestimmung des Displacement und schließlich die Versagenstestung mit einer Rate von 120 mm/min.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die GT-2 Technik zeigte im Vergleich zur ST-2 Rekonstruktion eine signifikant geringere anteriore (p=0,024) und posteriore (p=0,048) Translation. Sowie für GT-1 und ST-2 Technik konnte eine signifikant (p<0,001) geringere anteriore und superiore Translation gegenüber der ST-1 Rekonstruktion beobachtet werden. Für alle Rekonstruktionstypen konnte eine geringere superiore Translation als für den entsprechenden nativen Zustand ermittelt werden. Kein signifikanter Unterschied für Displacement und Versagenslast (GT-1=558.77 ±297.69N, GT-2=492.33 ±230.10N, ST-1=508.24 ±78.93N, ST-2=675.36 ±123.36N) konnte zwischen den Rekonstruktionstechniken ermittelt werden.
Für die coraco-claviculare Bandrekonstruktion zeigt das Gracilissehnen-Transplantat in Ein- und Zwei-Tunnel-Technik gleichwertige Translation, Displacement und Versagenstestung im Vergleich zu entsprechenden Rekonstruktionen mit Semitendinosussehne. Die Gracilissehne stellt somit ein biomechanisch vergleichbares Transplantat für die coraco-claviculare Bandrekonstruktion dar.
