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Funktionelle, bildmorphologische und histologische Aspekte muriner Muskeltraumamodelle
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Published: | October 25, 2022 |
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Published with erratum: | January 10, 2023 |
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Fragestellung: Traumata der Skelettmuskulatur sind häufig und treten insbesondere bei Mannschafts- und Kontaktsportarten auf. Über 90% der Sportverletzungen werden ausgelöst durch Ermüdung, Überdehnung oder direkte Kontusion der Weichteile. Hierbei fallen fast ein Drittel auf Skelettmuskelverletzungen, welche weiterhin zu über 90% die untere Extremität betreffen. Trotz verschiedener Ansätze durch Infiltrationsbehandlung o.ä. gilt weiterhin Pause, Eis, Compression und Hochlagerung als therapeutischer Goldstandard. Um neue medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten untersuchen zu können sind standardisierte Tierexperimentelle Modelle notwendig. Hierbei wurden in der Literatur einzelne Muskeltraumamodelle in der Ratte und Maus beschrieben. Allerdings wurden bis dato keine funktionellen/wiederholte Paramater in die Modelle mit einbezogen. In dieser Studie wurden zwei standardisierte Mausmodelle etabliert und verglichen.
Methodik: Für die Durchführung des Versuches wurden insgesamt 24 Mäuse verwendet. Davon erhielten 12 ein Kontusionstrauma am linken Unterschenkel, weitere 12 erhielten ein Punktionstrauma des linken Unterschenkels. Als Kontrolle diente die unverletzte rechte Seite. Die funktionelle Auswertung mittels CatWalk wurde an Tag 0 prätraumatisch, 0,1,3,7 & 14 posttraumatisch durchgeführt.
Die volumetrisch-radiologische Auswertung erfolgte durch hrUS und Schiebelehre an Tag 0 prätraumatisch, 0,1,3,7 & 14 posttraumatisch sowie durch MRT an Tag 0,1,3,7 posttraumatisch. Die lichtmikroskopische und immunhistochemische Analyse erfolgte an Tag 1,3,7 und 14 posttraumatisch.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ganganalyse zeigte nur geringe Veränderungen über den Zeitverlauf in beiden Gruppen. Allerdings konnte in Zusammenschau mit der bildgebenden Diagnostik Muskelödem und -hämatom nachgewiesen werden. Hierbei zeigte das Kontusionmodell deutlich größere Verletzungszonen. Die Photoakustik zeigte deutlich verminderte SO2 Werte an Tag 1 und 3 und stieg dann wieder auf ein normales Level an. Insbesondere die Kombination dieser wiederholten postoperativen Messungen kann den Heilungsverlauf nach einem Muskeltrauma im Tiermodell reproduzierbar nachweisen und ermöglicht eine wiederholte Analyse am selben Tier. Dadurch können der Einfluss z.b. durch Infiltration von Medikamenten wiederholt untersucht werden, wodurch neue Aussagen über den Zeitpunkt und den Heilungsverlauf getroffen werden können.