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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Outcome-Analyse zu Arthrodese und Endoprothese des OSG – eine Sekundärdatenanalyse von Krankenkassenabrechnungsdaten der Jahre 2001–2012

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tanja Kostuj - St. Marien-Hospital, Orthopädisch-Traumatologisches Zentrum, Hamm, Germany
  • Alexander Hönning - Zentrum für Klinische Forschung, BG Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Berlin, Germany
  • Katrin Osmanski-Zenk - Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany
  • Jürgen Malzahn - AOK Bundesverband, Berlin, Germany
  • Wolfram Mittelmeier - Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB69-869

doi: 10.3205/22dkou552, urn:nbn:de:0183-22dkou5524

Published: October 25, 2022

© 2022 Kostuj et al.
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Fragestellung: Wie ist das Outcome der Patienten mit einer Sprunggelenkendoprothese hinsichtlich Komplikationen und Revisionen im Vergleich zu Patienten mit einer Arthrodese des oberen Sprunggelenkes im mittelfristigen Verlauf von 5 bzw. 10 Jahren?

Methodik: Untersucht wurden Krankenkassenabrechnungsdaten von Patienten, die im Zeitraum zwischen 1.1.2001 bis zum 31.12.2002 bzw. 1.1.2006 bis 31.12.2007 entweder eine Endoprothese oder eine Arthrodese des oberen Sprunggelenkes erhalten haben. Es lagen 3.505 Datensätze zu Endoprothesen und 11.284 Datensätze zu Arthrodesen vor. Ausgeschlossen wurden Patienten, die eine II° oder III° offene Fraktur im Bereich des Sprunggelenkes erlitten hatten. Aus den Krankenkassenabrechnungsdaten wurden Import und Synthese der einzelnen Datensets sowie Fallauswahl und Erstellung der Analysesets in SPSS® Version 28 (IBM®, Armonk, NY, USA) automatisiert per Syntax vorgenommen. Auftrittshäufigkeiten einer Komplikation oder eines Folgeeingriffes wurden mit Hilfe der kumulativen Inzidenz berechnet, der Zeitraum bis zum Auftreten eines Folgeeingriffs mittels Survivalanalysen. Der Einfluss potentieller Risikofaktoren für Folgeeingriffe im 10-Jahres-Veraluf wie Alter, Geschlecht, PCCL, Diabetes Mellitus, Adipositas und Osteoporose wurde mittels logistischer Regressionen untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im 10-Jahreszeitraum traten bei 27% der Arthrodesepatienten bzw. 37% der Endoprothesenpatienten eine Komplikation auf und es mussten sich 21% der Arthrodesepatienten und 38% der Endoprothesenpatienten einem ungeplanten Folgeeingriff unterziehen. Der häufigste Eingriff war die Re-Arthrodese bzw. Prothesenwechsel, -ausbau und die Arthrodese. Bei Betrachtung der jeweiligen 5-Jahreszeiträume waren Komplikationen und Folgeeingriffe bei den Endoprothesenpatienten konstant, während diese bei den Arthrodesepatienten im zweiten 5-Jahreszeitintervall angestiegen sind. Die Regressionsanalyse identifizierte für die Arthrodesepatienten Osteoporose, Diabetes mellitus sowie einen PCCL von 3 oder 4 als Risikofaktoren, während für die Endoprothesenpatienten ein Alter < 50 Jahre und die Osteoporose als Risikofaktoren mit signifikantem Einfluss identifiziert wurden.

Trotz der Limitationen, die Sekundärdatenanalysen aus Abrechnungsdaten aufweisen, liefert die vorliegende retrospektive Analyse wertvolle Erkenntnisse zur Häufigkeit von Komplikationen und Folgeeingriffen nach Endoprothese und Arthrodese des oberen Sprunggelenkes. Die Ergebnisse zeigen Übereinstimmungen mit publizierten Studien zu Endoprothesen und zeigen auf, dass auch nach Arthrodesen in relevantem Maße mit Folgeeingriffen für die Patienten zu rechnen ist.