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Fragestellung: Jährlich werden in Deutschland mehr als 200.000 Implantationen einer Hüft-Totalendoprothese durchgeführt, bei denen in ein Fünftel der Fälle bereits bei Erstversorgung eine beidseitige Coxarthrose vorliegt. Bei diesen Patienten besteht die Möglichkeit, diese in einem simultanen einzeitigen oder zweizeitigen Eingriff durchzuführen.

Von Vorteil scheint bei dem einzeitigen Vorgehen der einmalige Eingriff sowie die insgesamt kürzere Krankenhausaufenthalt und Rehabilitationszeit zu sein und damit auch geringere Behandlungskosten und eine hohe Patientenzufriedenheit. Dem gegenüber stehen die Angst vieler Patienten vor einem höheren Blutverlust sowie vermehrten Auftreten von kardiopulmonalen Ereignissen und thromboembolischen Komplikationen.

Methodik: 219 Patienten (117 männliche und 102 weibliche mit mittlerem Alter von 61) wurden nach bilateraler Hüft-Endoprothesen Implantation mit einem mittleren Follow-Up von 49 Monaten untersucht. 126 davon wurden simultan einzeitig und 93 zweizeitig durch einen Operateur versorgt. Beide Patientengruppen wurden präoperativ und postoperativ anhand des Hip Disability and Osteoarthritis (HOOS), dem Harris Hip Score (HHS) und einer Schmerz-Skala (VAS), sowie postoperativ dem Oxford Hip Score (OHS) und einer Skala zur Funktionalität und Zufriedenheit analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der klinischen Scores beider Gruppen. In der Gruppe des simultan durchgeführten Gelenkersatzes verbesserte sich der HOOS von 41,9 ± 16,1 auf 91,7 ± 10,0 und der HHS von 54,8 ± 15,0 auf 96,5 ± 5,2, die Schmerz-Skala fiel von 5,9 ± 2,2 auf 1,0 ± 1,3. In der zweizeitigen Gruppe stieg der HOOS von 43,0 ± 15,9 auf 89,8 ± 13,0 und der HHS von 54,3 ± 15,0 auf 93,7 ± 9,9, die VAS fiel von 5,9 ± 2,0 auf 1,3 ± 1,9. Die postoperativen Scores zeigten für die simultane Gruppe Werte für den OHS von 45,7 ± 3,9, die Funktionalität 9,2 ± 1,2 und die Zufriedenheit 9,5 ± 1,1, in der zweizeitigen Gruppe respektive 44,8 ± 5,1, 9,0 ± 1,5 und 9,3 ± 1,5.

Nach den Ergebnissen dieser klinischen Nachuntersuchung scheint der simultane bilaterale Hüftgelenksersatz der beidseitigen Coxarthrose eine gute und sichere Alternative im Vergleich zum zweizeitigen Vorgehen zu sein. Dennoch sollte individuell entschieden werden, ob diese Option für einen Patienten in Betracht kommt, da kradiovaskuläre Vorerkrankungen und anderen Faktoren berücksichtig werden müssen.