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Implantation von Alloplastischem Knochenersatz (IlluminOss) zur Versorgung querschnittassoziierter Frakturen der unteren Extremitäten
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Published: | October 25, 2022 |
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Fragestellung: Im Rahmen dieser Studie soll der Einflusses eines photodynamischen Knochenstabilisierungssystems zur Ausrichtung und Fixierung von Frakturen der unteren Extremitäten bei chronischen Querschnittpatientenuntersucht werden.
Epidemiologie: Die Entwicklung der Osteoporose im gelähmten Körperabschnitt ist eine sehr häufige Komplikation, insbesondere im Verlauf der rollstuhlpflichtigen Querschnittlähmung. Teilweise schwer therapierbare, osteoporotisch-bedingte Frakturen vor allem der unteren Extremitäten sind die Folge.
Aus der Alterstraumatologie ist eine vergleichbare fortgeschrittene Minderungen der Knochenkalksalzdichte bei zunehmend geriatrischem Patientengut hinreichend bekannt und stellt den Chirurgen bei der Frakturstabilisierung, auch unter dem Gesichtspunkt einer notwendigen frühen Mobilisierung des Patienten, vor Probleme.
Methodik: Prospektive, monozentrische, randomisierte Studie
Studiendauer: 2,5 Jahre und fortlaufend
Haupteinschlusskriterien: Chronische spastische komplette oder inkomplette Querschnittlähmung, keine Einschränkung bezüglich der Läsionshöhe
Ausschlusskriterien: Nach Angaben des Herstellers: Unverträgichkeit/Allergie auf das Monomer
Ergebnisvariablen:
- Knochendichte
- Frakturstabilität postoperativ
- Bildgebung prae- und postoperativ
- Lebensqualität SF36
- SCIM (Spinal Cord Independence Measure)
Ergebnisse:
- 12 Patienten (fortlaufende Rekrutierung)
- 10 x Paraplegie,
- 2 x Tetraplegie
- 8 x männlich, 4 x weiblich
- Lebensalter bei Frakturauftritt: 33 - 84 Jahre
- Lähmungsdauer bei Fraktur: 3 - 61 Jahre
- 16 Illusiminoss®-Implantate verwendet.
- Es wurden 12 Femur- und 2 Tibiafrakturen versorgt.
- Die Nachbeobachtungszeit beträgt 4 - 28 Monate.
Ergebnisse:
- Vollständige, übungsstabile Frakturausheilung: 11 Mal
- Infekte: kein Mal
Schlussfolgerung: Das photodynamische, intramedulläre Knochenstabilisierungssystems (Illusiminoss® in Kombination mit einer Plattenosteosynthese) erweist sich hinsichtlich Stabilität (Implantatlockerung oder Pseudarthrosenentwicklung) im Vergleich zu bisher angewendeten Osteosyntheseverfahren den Standardverfahren deutlich überlegen.
Bezüglich der postoperativen Infektionsrate sind bisher keine vergleichbar erfolgreichen Daten in der Literatur geschildert worden.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Literatur
- 1.
- Gausepohl T, Pennig D, Heck S, Gick S, Vegt PA, Block JE. Effective Management of Bone Fractures with the Illuminoss® Photodynamic Bone Stabilization System: Initial Clinical Experience from the European Union Registry. Orthop Rev (Pavia). 2017 Feb 20;9(1):6988. DOI: 10.4081/or.2017.6988