gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Identifikation von „difficult-to-treat“ Pathogenen bei der Sanierung und dem Aufbau von ossären Defekten mit der Masquelet Technik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jasper Frese - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Rita Schoop - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Arndt-Peter Schulz - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Julius Dehoust - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Karl-Heinz Frosch - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Maximilian Hartel - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Birgitt Kowald - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany
  • Ulf- Joachim Gerlach - BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB47-1074

doi: 10.3205/22dkou343, urn:nbn:de:0183-22dkou3433

Published: October 25, 2022

© 2022 Frese et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Wie hoch sind Reduktionsraten von Erregern nach Sanierung von septischen Osteitiden? Welche Erreger persistieren und erweisen sich als „difficult to treat“?

Methodik: In einer retrospektiven Auswertung von 190 Patienten, die von Januar 2012 bis Januar 2022 mit der Masquelet Technik am BG Klinikum Hamburg Boberg behandelt wurden, sind die intraoperativen mikrobiologischen Ergebnisse analysiert worden und die Reduktionsrate sowie Persistenz der Erreger bestimmt worden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 190 Patienten wurden 217 Defekte mit der Masquelet-Technik behandelt. Es wurden insgesamt 24 unterschiedliche Erreger in Kulturen festgestellt. Die absolute Reduktionsrate konnte von 35,43% sterilen Proben in der Erstoperation, dem Débridement und der Einlage des Zementspacers, um 103,27% auf einen Anteil von 72.02% steriler Proben gesteigert werden. Die Reduktionsrate der Erreger war durchschnittlich 60% mit einem Minimum von 0% bei Pseudomonas aeruginosa und Maximum 100% bei S. iugdunensis. Diverse Erreger (z.B. Citrobacter koseri, Proteus mirabilis, Clostridoides intestinale) fanden sich erstmalig beim Revisionseingriff. Pseudomonas aeruginosa persistierte über bis zu 4 Revisionseingriffe und kann als einer der wichtigsten „difficult-to-treat“ Erreger identifiziert werden. Es konnte erfolgreich eine Liste von weiteren sogenannten „difficult-to-treat“ Erregern erstellt werden.

Aus den Ergebnissen kann geschlussfolgert werden, dass die antibiotische Behandlungsdauer und Wahl der Medikation bei einer Liste ausgewählter Erreger angepasst werden sollte, um eine Persistenz der Infektion vorzubeugen. Die Liste könnte als Grundlage prospektiver Studien dienen.