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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

DMMO vs. Weil-Osteotomie in einer pedobarografischen Analyse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Natalia Gutteck - MLU Halle Wittenberg, Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB42-1291

doi: 10.3205/22dkou294, urn:nbn:de:0183-22dkou2942

Published: October 25, 2022

© 2022 Gutteck.
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Fragestellung: Die Metatarsalgie ist ein weitverbreitetes Krankheitsbild und häufig schwierig zu therapieren. Ursächlich können sowohl strukturelle als auch biomechanische Veränderungen des Vorfußes sein. Häufig tritt die chronische Metatarsalgie in Kombination mit weiteren Fehlstellungen, wie einem Hallux valgus oder Kleinzehendeformitäten auf. Sowohl die Weil-Osteotomie als auch die distale metatarsale minimalinvasive Osteotomie (DMMO) gelten als geeignete operative Therapieverfahren und haben sich in bisherigen Studien als vergleichbar erwiesen.

Methodik: In dieser Studie wurden 77 Patienten mit chronischer Metatarsalgie untersucht, welche alle am Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in Halle (Saale) behandelt wurden. Davon erhielten 41 Patienten (44 Füße) eine DMMO und 36 Patienten (40 Füße) eine Weil-Osteotomie. Klinische und radiologische Untersuchungen fanden sowohl präoperativ als auch zwei Wochen, sechs Wochen und zwölf Monate postoperativ statt. Dabei wurden der Hallux-valgus-Winkel, der Intermetatarsalwinkel, die Elevation des ersten Metatarsale und der Vorfußmorphotyp nach Maestro bestimmt. Die Erfassung des AOFAS-Vorfußscores und eine pedobarografische Messung erfolgten jeweils präoperativ und ein Jahr postoperativ.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In beiden Gruppen zeigte sich eine deutliche Verbesserung des AOFAS-Scores. Dabei wurden nach Weil-Osteotomie postoperativ bessere Scores als nach DMMO beobachtet, was auf präoperativ höhere Ausgangswerte zurückgeführt werden konnte. Im Vergleich zur DMMO scheint die Weil-Osteotomie eine höhere Rate an Wundheilungsstörungen und Wundinfektionen aufzuweisen. Die radiologischen Ergebnisse waren in beiden Gruppen vergleichbar, wobei nur in wenigen Fällen die Schaffung eines harmonischen Vorfußes gelang. Pedobarografisch zeigte sich in beiden Gruppen eine vergleichbare Belastungszunahme des medialen Vorfußes. Im Bereich des lateralen Vorfußes zeigte sich nach Weil-Osteotomie eine Zunahme des postoperativen Kraft-Zeit-Integrals, wohingegen nach DMMO eine Abnahme beobachtet wurde. Die Stellung des ersten Strahls wirkte sich dabei maßgeblich auf die Belastung des medialen Vorfußes aus. Hingegen sollte auch die Stellung der Kleinzehen Berücksichtigung finden und der Entstehung von sogenannten floating toes vorgebeugt werden, da diese mit einer deutlichen Mehrbelastung des zentralen Vorfußes assoziiert waren. Im Rahmen der Vorfußkorrektur können die DMMO und die Weil-Osteotomie als gleichwertige Verfahren zur Therapie der Metatarsalgie angesehen werden.