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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Klinisches und radiologisches Outcome bei Patienten mit Morbus Perthes und Zustand nach Chiari-Beckenosteotomie – retrospektive Datenanalyse mit 14 Jahren Follow-up

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dietmar Dammerer - Universitätsklinikum Krems, Abt. Orthopädie und Traumatologie, Krems an der Donau, Austria
  • Matthias Braito - BKH St. Johann in Tirol, St. Johann in Tirol, Austria
  • Johannes Neugebauer - Medical University of Innsbruck, Dept. of Orthopaedics and Traumatology, Innsbruck, Austria
  • Peter Ferlic - Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Innsbruck, Austria
  • Rainer Biedermann - Medical University of Innsbruck, Dept. of Orthopaedics and Traumatology, Innsbruck, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB39-537

doi: 10.3205/22dkou266, urn:nbn:de:0183-22dkou2669

Published: October 25, 2022

© 2022 Dammerer et al.
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Fragestellung: Die Chiari-Beckenosteotomie (CBO) wurde als Salvage-Procedure empfohlen, um die Überdachung des Femurkopfs bei Hüftgelenks-Inkongruenzen bei pädiatrischen Hüfterkrankungen zu verbessern. In der vorliegenden Studie untersuchten wir die Langzeitergebnisse von CBO bei schweren Morbus Perthes Erkrankungen (LCPD).

Methodik: Zwischen 1995 und 2010 wurden an unserer Abteilung 39 Patienten einer Chiari- Beckenosteotomie unterzogen. Eingeschlossen wurden all jene Patienten, die aufgrund eines schweren Morbus Perthes (Catterall Grad 3 oder 4) mit Hüftgelenksinkongruenz mittels CBO behandelt wurden. Anhand einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Fälle von 12 Hüften (12 Patienten, 3 Mädchen, 8 linke Hüften) analysiert. Ein prospektives radiologisches (Stulberg- Klassifikation) und klinisches (Harris Hip Score [HHS]) Follow up wurde durchgeführt. Als Endpunkt definierten wir die Konversion in eine totale Hüftendoprothese. Der mittlere postoperative Beobachtungszeitraum betrug 14,0 Jahre (range: 7,6-21,3).

Ergebnisse: Das mittlere Alter bei der Operation betrug 10,2 Jahre (range: 8,2-17,8). Bei 8 Patienten wurde eine zusätzliche femorale Osteotomie durchgeführt. Ein gutes radiologisches Ergebnis (Stulberg I oder II) wurde bei 2 Patienten erzielt, ein akzeptables Ergebnis (Stulberg III) bei 4 Patienten und ein schlechtes Ergebnis (Stulberg IV oder V) bei 6 Patienten. Der postoperative HHS betrug durchschnittlich 93 Punkte (65-100). Bei 9 Patienten wurde ein ausgezeichnetes funktionelles Ergebnis (HHS 90-100 Punkte) erzielt. Keinem Patienten, wurde während der gesamten postoperativen Beobachtungszeit eine Hüft-Totalendoprothese implantiert. Zwei der drei Mädchen bzw. jungen Frauen haben während des postoperativen Beobachtungszeitraums ein Kind zur Welt gebracht.

Schlussfolgerung: Die Chiari-Beckenosteotomie führte bei schweren Verläufen des Morbus Perthes bzw. Legg- Calve-Perthes Disease (LCPD) mit Hüftgelenksinkongruenz nach durchschnittlich 14 Jahren bei etwa zwei Drittel unserer Patienten zu einem langfristig guten klinischen Ergebnis. Unsere Ergebnisse legen daher nahe, dass die CBO bei dieser ausgewählten Patientengruppe immer noch als eine gelenkerhaltende Salvage-Procedure angesehen werden kann.