Article
TDSC® – Digitale Evolution einer Table-Top Exercise
Search Medline for
Authors
-
Patrick Hoth
- Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Rekonstruktive und Septische Chirurgie, Sporttraumatologie, Ulm, Germany
-
Marko Hofmann
- Universität der Bundeswehr München, Neubiberg, Germany
-
Axel Franke
- Bundeswehrzentralkrankenhaus, Orthopädie und Unfallchirurgie, Koblenz, Germany
-
Dan Bieler
- Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Verbrennungsmedizin, Koblenz, Germany
-
Markus Blätzinger
- AUC-Akademie der Unfallchirurgie, München, Germany
-
Thomas Paffrath
- Krankenhaus der Augustinerinnen, Abteilung Unfall- und Handchirurgie, Köln, Germany
-
Benedikt Friemert
- Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Rekonstruktive und Septische Chirurgie, Sporttraumatologie, Ulm, Germany
-
Gerhard Achatz
- Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Rekonstruktive und Septische Chirurgie, Sporttraumatologie, Ulm, Germany
| Published: | October 25, 2022 |
|---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und der Sanitätsdienst der Bundeswehr haben als Reaktion auf die jüngsten Terroranschläge in Europa, wie z.B. in Paris 2015 oder in Berlin 2016 eine strategische Kooperation etabliert.
Gleichzeitig wurde unter der Verantwortung der Arbeitsgemeinschaft Einsatz-, Katastrophen- und Taktische Chirurgie (AG EKTC) der DGU der Terror and Disaster Surgical Care (TDSC)®-Kurs entwickelt, der als zentrales Ausbildungselement ein rundenbasiertes Entscheidungstraining bei simulierten terroristischen Massenanfällen von Verletzten (TerrorMANV) auf einem „Spielbrett“ abbildet.Grundphilosophie des TDSC®-Kurses ist dabei, dass die Teilnehmer*innen nach Abschluss des Kurses in der Lage sind, die medizinische Versorgung von sowohl terroristischen als auch konventionellen Massenanfälle von Verletzten organisieren und besser bewältigen zu können.
Kann das Kursformat didaktisch sinnvoll in ein digitales Format überführt werden?
Methodik: Mithilfe der Unterstützung von Fachinformatikern der Universität der Bundeswehr München wurde eine Roadmap definiert, die Kursinhalte des TDSC®-Kurses schrittweise in ein digitales Format zu überführen und die methodischen, didaktischen und wissenschaftlichen Aspekte des TDSC®-Kurses gemeinsam mit allen von Anfang an beteiligten Institutionen weiter zu verbessern.
Ergebnisse: Als erster Meilenstein der Roadmap wurde eine elektronische Version des sogenannten Codebooks als „spielbegleitendes Handbuch“ für die Table-Top-Exercise umgesetzt. Die generierte Software kann aktuell sowohl auf Windows-PC, MacOS-Rechnern, als auch auf Smartphones und Tablets mit Android oder iOS ausgeführt werden.
Erste Ergebnisse zeigen, dass die Spieler mit dem elektronischen Codebook schneller und sicherer in das komplexe Regelwerk eingeführt werden, um sich im Schwerpunkt auf das eigentliche Entscheidungstraining konzentrieren zu können. Weiterhin soll damit die Grundlage für eine statistische Analyse von Entscheidungsfindungen im Rahmen der Table-Top-Exercise zu wissenschaftlichen Zwecken geschaffen werden.
Weiteres Ziel ist es dabei, ein „hybrides Spielerlebnis“ zu kreieren, indem die haptische Umgebung des physischen Brettspiels mit digitalen Bausteinen kombiniert wird.
Damit sind die Spielabläufe und Entscheidungswege für verschiedene, simultan spielende Teams nachvollzieh- und auswertbar.
Schlussfolgerungen: Zukünftige Projekte werden sich mit der Zusammenarbeit von Krankenhäusern bei der Bewältigung von terroristischen Massenanfällen von Verletzten und der Organisation der personellen und materiellen Ressourcen von militärischen und zivilen medizinischen Einrichtungen befassen und diese verbessern.
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Spiels wäre die Anpassung der Benutzeroberfläche an die Möglichkeiten des Personal- und Ressourcenmanagements von Behandlungseinrichtungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, um Personal auf Einsätze vorzubereiten und eingesetztes Personal zu trainieren.
