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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Kosten und Erlöse der Schwerverletztenbehandlung: Auswirkungen des neuen aG-DRG-Systems

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nikolas Schopow - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Carolin Fuchs - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Nikolaus von Dercks - Medizincontrolling, Leipzig, Germany
  • Christoph Josten - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Johannes Fakler - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Germany
  • Georg Osterhoff - Universitätsklinikum Leipzig, Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB92-1174

doi: 10.3205/21dkou645, urn:nbn:de:0183-21dkou6457

Published: October 26, 2021

© 2021 Schopow et al.
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Text

Fragestellung: Die Behandlung schwerverletzter Pateinten ist Personal- und Ressourcenaufwändig. Ein finanzielles Defizit in der Versorgung dieser wurde seit der Einführung des G-DRG-Systems 2003 in Deutschland wiederholt festgestellt. Diese Studie zeigt die aktuellen Behandlungskosten im Jahr 2020, erstmals inklusive der Kosten für Organisation, Zertifizierung und Dokumentation sowie der Kosten für "übertriagierte" (nicht schwerverletzte) Schockraumpatienten. Die Auswirkungen des 2020 neu eingeführten aG-DRG-Systems auf die Kostendeckung in der Schwerverletztenbehandlung sind bisher nicht untersucht.

Methodik: Eingeschlossen wurden alle Patienten, die im Jahr 2017 im chirurgischen Schockraum der Zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig behandelt wurden. Für die Analyse wurde das Kostenmodell nach Pape et al. um die Module Organisation, Dokumentation und Zertifizierung ergänzt sowie die Kosten für "übertriagierte" Patienten betrachtet. Es erfolgte die Berechnung der Kosten in den Jahren 2017-2020 im Vergleich der jeweiligen Erlöse.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden 834 Patienten im Schockraum behandelt. Die 258 schwerverletzten Patienten wurden in drei Gruppe untergliedert: "ISS 9-15+ITS" (n=72; Ø ISS 11,9; Kosten/Patient 14.899 €), "ISS ≥16" (n=186; ∅ISS 27,7; Kosten/Patient 30.902€) und "DRG-Polytrauma" (n=59; Ø ISS 32,4; Kosten/Patient 26.286 €).

Die Kalkulation erbrachte ein netto Defizit im Jahr 2020 von insgesamt 1.558.955 € (6.042 €/Patient) durch die Versorgung der schwerverletzten Patienten für das betrachtete überregionales Traumazentrum.