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TraumaFlow – Entwicklung einer Workflow-Assistenz für die Behandlung von Traumapatienten im Schockraum
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Published: | October 26, 2021 |
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Fragestellung: Die Behandlung von Traumapatienten im Schockraum erfordert - oft unter Zeitdruck - zahlreiche kritische Entscheidungen in komplexen Situationen. Computer-basierte Entscheidungshilfen könnten gerade unerfahrenen Teams eine wertvolle Unterstützung sein.
Für die Umsetzung der Assistenzfunktionen wurde TraumaFlow, ein Workflow-Managementsystem, entwickelt, welches hilft die Aktivitäten im Schockraum zu registrieren und zu koordinieren sowie aktiv Handlungsempfehlungen abgeben kann.
Methodik: Basierend auf der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung und dem ATLS®-Student Manual wurde ein detaillierter Schockraumalgorithmus nach ABCDE-Schema entwickelt. Dieser wurde anschließend mit der standardisierten Prozessbeschreibungssprache BPMN 2.0 modelliert und in einem Workflow-Managementsystem implementiert. Für die Trainingssimulation wurde eine webbasierte Nutzeroberfläche mit speziellen Funktionen für die Schockraumbehandlung entwickelt (Abb. 1).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: TraumaFlow bietet während der der Trainingsdurchführung neben situationsabhängigen und jederzeit nachvollziehbaren Handlungsempfehlungen auch verschiedene Assistenzfunktionen, wie bspw. die automatische Berechnung des Glasgow Coma Score, eine integrierte Zeitanzeige und eine automatische Dokumentation der Behandlung. Dabei protokolliert TraumaFlow jeden Behandlungsschritt sowie die Dauer der einzelnen Aktivitäten. So kann jede Trainingseinheit objektiv und qualitativ bewertet und der Trainingsfortschritt nachvollzogen werden. So ist es möglich, die Versorgung von schwerverletzten Patienten in einem interdisziplinären Umfeld gezielt zu trainieren und objektiv zu bewerten. Zugleich erlaubt TraumaFlow eine direkte Dokumentation der für das TraumaRegister DGU® erforderlichen Parameter.