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Fragestellung: Die Hüftdysplasie ist die häufigste kongenitale Deformität, die unbehandelt zu einer frühzeitigen sekundären Arthroseentwicklung führen kann. Die Pemberton-Osteotomie kann die Form des Acetabulums verändern und wird zur Behandlung der Hüftdysplasie bei Kindern zwischen 2 und 10 Jahren bei noch offener Y-Fuge angewendet. Einige Studien weisen auf eine mögliche Osteotomie-induzierte acetabuläre Retroversion hin. Allerdings basierten diese Studien auf konventionellen Röntgenaufnahmen, welche teilweise schwierig oder fälschlich interpretiert werden können. Zur Ermittlung der exakten acetabulären Version und Überdachung verwendeten wir in unserer Studie eine spezifische isometrische MRT-Sequenz. Die entsprechenden Ergebnisse wurden konventionellen radiologischen Zeichen einer Retroversion gegenübergestellt und in einem altersabhängigen Kontext dargelegt.

Methodik: 10 Patienten mit 12 operierten Hüften, die eine Pemberton-Osteotomie bei Hüftdysplasie zwischen 01/2005 und 03/2011 erhielten, erfüllten die Einschlusskriterien für diese Studie. Das Durchschnittsalter bei der OP war 7,2±3,7 Jahre, bei der Nachuntersuchung 19,2±3,7 Jahre. Die MRTs wurden mit 1,5 T unter Verwendung einer isotropen VIBE Sequenz durchgeführt. Analysiert wurden die acetabuläre Version auf Höhe des Femurkopfzentrums sowie kurz unterhalb des Pfannenerkers. Als weitere Parameter wurden die acetabulären Sektoren-Winkel (ASAs) als auch die Alpha-Winkel zirkumferent in 30 Grad Abständen gemessen. Als Scores für Funktion und Lebensqualität im Rahmen der Nachuntersuchung fungierten der iHOT und der EQ5D. Als Kontrollkollektiv wurde nach Ausschluss einer bestehenden Hüftdysplasie die kontralaterale Hüfte verwendet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die operierten Hüften zeigten eine ähnliche acetabuläre Version, sowohl auf Höhe des Femurkopfzentrums (18,6°±7,0° vs. 19,5°±4,6°; p=0,974) als auch unterhalb des Pfannenerkers (0,8°±7,1° vs. 3,7°±6,7° (p=0,481), im Vergleich zu dem nicht-operierten Kontrollkollektiv. Weiterhin zeigten sich keine Unterschiede bezogen auf die Spherizität des Femurkopfes (Alpha-Winkel) und die globale acetabuläre Überdachung (ASAs). Patienten, die vor dem 7. Lebensjahr operiert wurden, wiesen ähnliche funktionelle und radiologische Ergebnisse auf, wie Patienten, die danach operiert wurden. 5 der 12 Pemberton-Hüften wiesen Zeichen einer beginnenden Arthrose (KL I oder II) auf. Insgesamt zeigte sich eine sehr gute Funktion und Lebensqualität während der Verlaufsuntersuchung (iHOT 91,9±10,0; EQ5D 90,3±7,3).

Es konnte keine acetabuläre Retroversion nach Pemberton-Osteotomie detektiert werden. Zusätzlich zeigte sich im Vergleich mit dem Kontrollkollektiv eine gleiche Hüftkopfüberdachung, unabhängig vom Alter zum Operationszeitpunkt. Obwohl einige Patienten bereits Zeichen einer beginnenden Arthrose aufwiesen, waren die langfristigen klinischen Ergebnisse bei der Nachuntersuchung sehr zufriedenstellend.