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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Gegenüberstellung der epidemiologischen Daten von CRPS-Patienten in Bezug auf die Schwere der Erkrankung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julian Diepold - Orthopädie und Traumatologie Uniklinikum Salzburg, Salzburg, Austria
  • Berndt-Christian Von Amelunxen - Orthopädie und Traumatologie Uniklinikum Salzburg, Salzburg, Austria
  • Amelie Kanovsky - Tendon and Bone Regeneration, Paracelsus Medical University, Salzburg, Austria
  • Thomas Freude - Orthopädie und Traumatologie Uniklinikum Salzburg, Salzburg, Austria
  • Florian Wichlas - Orthopädie und Traumatologie Uniklinikum Salzburg, Salzburg, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB83-608

doi: 10.3205/21dkou570, urn:nbn:de:0183-21dkou5700

Published: October 26, 2021

© 2021 Diepold et al.
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Text

Fragestellung: Gegenüberstellung der epidemiologischen Daten von CRPS (Complex regional pain syndrome) Patienten in Bezug auf die Schwere der Erkrankung. Besteht ein Zusammenhang?

Methodik: Im Zeitraum von 2009 bis 2020 wurde eine retrospektive Datenanalyse von 159 CRPS Patienten (116 Frauen (73.0%), 43 Männer (27.0%)), Durchschnittsalter 58.5 Jahre, (SD±15.5) durchgeführt. Die rechte Seite war bei 74 Patienten (46.5%) betroffen, die linke bei 84 Patienten (52.8%), ein Patient hatte beidseits ein CRPS. Die Daten wurden auf Häufigkeit und Verteilung der Symptome bei CRPS Patienten untersucht. Die Anzahl der Repositionsmanöver, sowie die Anzahl der Budapest Kriterien wurde in Bezug auf die Schwere des CRPS verglichen.

Ergebnisse: Die obere Extremität war signifikant häufiger betroffen als die untere Extremität (N=116 (73.0%) versus N=43 (27.0%)). Am häufigsten betroffen waren Hand und Handgelenk, (N=107 (67.3%)), am zweithäufigsten Fuß und Sprunggelenk, (N=36 (22.6%)). Ursächlich war in 120 Fällen (75.5%) ein Trauma, in 25 Fällen (15.7%) eine OP ohne vorangegangenes Trauma, in 9 Fällen (5.7%) eine andere Ursache und in 3 Fällen (1.9%) trat das CRPS spontan auf. Die Anzahl an Budapest Kriterien erstreckte sich von 4 bis 11. Die meisten Patienten wiesen eine Anzahl von 8 Kriterien auf (N=109 ( 68.6%)), wobei die Temperaturdifferenz (N=156 (98.1%)), die Bewegungseinschränkung (N=149 (93.7%)) und die Schwellung (N=146 (91.8%)) die häufigsten Symptome waren.

Das Handgelenk (als Einzelregion) war am häufigsten betroffen (N=68(42.8%)). Die operativ (N=48 (70.6%)), sowie konservativ (N=20 (29.4%)) versorgten Pathologien im Handgelenksbereich wurden durchschnittlich 4-6 Wochen (N=46 (67.6%)) im Gipsverband ruhiggestellt. Auch das gesamte Kollektiv (sowohl konservativ als auch operativ) wurde im Mittel 4-6 Wochen ruhigstellt. Die präoperativ einmalig gedeckt reponierten distalen Radiusfrakturen (N=29 (59.2%)) zeigten keine signifikant höhere Anzahl an Budapest Kriterien (durchschnittlich 8.3 (SD±1.4)), als die mehrfach reponierten Frakturen (durchschnittlich 8 (SD±0.4)). Bei den konservativ versorgten distalen Radiusfrakturen (N=20 (40.8%)) hatte die Anzahl der Repositionsmanöver keinen Einfluss auf die Anzahl der Budapest Kriterien (8 Kriterien).

Schlussfolgerung: Die obere Extremität, im Speziellen das Handgelenk und das weibliche Geschlecht (Durchschnittsalter 63.9 Jahren (SD±13.7)), waren am häufigsten betroffen. Anhand der gesammelten Daten zeigte sich, dass kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Repositionsmanöver und der Anzahl der Budapest Kriterien besteht.