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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Verletzungsmorphologie der traumatischen Hüftluxation bei Kindern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Francisco Fernandez - Klinik für Orthopädie, Olgahospital, Stuttgart, Germany
  • Mirjam Braun - Klinik für Orthopädie, Olgahospital, Stuttgart, Germany
  • Christoph Strüwind - BGU Murnau, Murnau, Germany
  • Peter Schmittenbecher - Klinik für Kinderchirurgie, Karlsruhe, Germany
  • Christoph Ihle - BGU Tübingen, Tübingen, Germany
  • Philipp Schwerk - Klinik für Kinderchirurgie, Uniklinik Dresden, Dresden, Germany
  • Viola Freigang - Klinik für Unfallchirurgie, Uniklinik, Regensburg, Germany
  • Oliver Loose - Klinik für Orthopädie, Olgahospital, Stuttgart, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB79-924

doi: 10.3205/21dkou546, urn:nbn:de:0183-21dkou5460

Published: October 26, 2021

© 2021 Fernandez et al.
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Fragestellung: Ziel dieser Studie ist die Evaluation der Verletzungsmorphologie der traumatischen Hüftluxation bei Kindern. Dies soll die Basis für eine Klassifikation dieser Verletzung schaffen, woraus sich eine einheitliche Beurteilung und anschließend Therapieansätze ableiten lassen.

Methodik: In einer retrospektiven Multi-Center-Studie wurden alle Patient/-innen mit traumatischen Hüftgelenksluxationen aus 15 Kliniken in Deutschland im Alter bis zu 17 Jahren mit offenen Wachstumsfugen eingeschlossen. Als Ausschlusskriterien galten hierbei genetische, neurologische oder orthopädische Dispositionen, die zu einer Hyperlaxizität im Bereich des Hüftgelenks führten.

Für die Analyse wurden anthropometrische Daten sowie die Bildgebung (Röntgen, MRT, CT) der Patient/-innen von 1979 bis 2021 untersucht. Eine Einteilung der Verletzung erfolgte hinsichtlich der Luxationsrichtung und der Begleitverletzungen des Labrums sowie der knorpeligen und knöchernen Pfanne.

Ergebnisse: 60 Patient/-innen erfüllten die Einschlusskriterien. Es zeigten sich zwei Altersgipfel von 4-7 mit low-intensity Traumata sowie von 11-17 Jahren mit Hochrasanzunfällen.

In über 75% Fälle lag eine dorsale Luxation vor, wobei es in der jungen Altersgruppe vermehrt zu Avulsionsverletzungen kam, wenn Begleitverletzungen auftraten. In der älteren Altersgruppe kam es überwiegend zu knöchernen Verletzungen der Pfanne, wobei diese zum Teil als Avulsionsverletzungen dokumentiert waren. Insgesamt befanden sich über 75% der Begleitverletzungen am hinteren Pfeiler. Indikationen für einen offenen-chirurgischen Eingriff stellten hierbei instabile Hüften aufgrund von Repositionshindernissen oder ausgedehnten Verletzungen des hinteren Pfeilers mit konsekutiver Instabilität des Hüftgelenkes dar.

Schlussfolgerung: Altersabhängig kommt es bei traumatischen Hüftluxationen bei Kindern zu Avulsionsverletzungen und knöchernen Verletzungen. Die meisten Verletzungen sind durch eine dorsale Luxation verursacht und sind am hinteren Pfannenrand lokalisiert. Abhängig vom Ausmaß der Verletzung der hinteren Pfanne kann eine Instabilität des Hüftgelenks resultieren, was eine OP-Indikation nach sich ziehen kann.