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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Zusammenhang zwischen Vitamin D und sportlicher Leistung sowie Körperbau bei Eishockey-Spielern im deutschsprachigen Profi-Liga-Bereich

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nader Maai - Ruhr-Universität Bochum, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Robert Mager - ALLOUT Performance GmbH, Aidenbach, Germany
  • Gerrit Keferstein - ALLOUT Performance GmbH, Aidenbach, Germany
  • Anton Blessing - ALLOUT Performance GmbH, Aidenbach, Germany
  • Maria Bernstorff - Ruhr-Universität Bochum, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Thomas A. Schildhauer - Ruhr-Universität Bochum, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Johannes W. Dietrich - Ruhr-Universität Bochum, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Endokrinologie und Diabetologie, Bochum, Germany
  • Matthias Königshausen - Ruhr-Universität Bochum, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB76-588

doi: 10.3205/21dkou512, urn:nbn:de:0183-21dkou5120

Published: October 26, 2021

© 2021 Maai et al.
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Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es, die Beziehung zwischen Vitamin D und sportlicher Leistung sowie körperlicher Konstitution von professionellen Eishockey- Spielern an Hand von über vierJahren gesammelten Leistungs- und parametrischen Daten sowie laborchemischen Untersuchungen zu ermitteln.

Methodik: Bei vorliegender Arbeit handelt es sich um eine retrospektive epidemiologische Studie. Die Datenerhebung erfolgte in der jeweiligen Pre-Saison beginnend mit der Saison 2016/2017. Seitdem wurden von n=79 professionellen Erstligisten des Eishockeysports im deutschsprachigen Raum die leistungsspezifischen Daten erfasst. Für n=56 Athleten wurden mindestens in zwei aufeinanderfolgende Saisons die Daten erhoben. Für n=22 für 3 aufeinanderfolgende Saisons und für n=18 für 4 aufeinanderfolgende Saisons. Die laborchemische Untersuchung mit Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels (25-Hydroxycolecalciferol, nmol/l)erfolgte jeweils im Rahmen der routinemäßigen Leistungstestung. Im gesamten Kollektiv wurde Vitamin D substituiert (mindestens 20.000 IE Colecalciferol pro Woche)

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Rahmen der Untersuchung zeigte sich eine positive Korrelation zwischen der Leistung bei Squat Jumps (vertikale Sprungbewegung, welche aus der tiefen Kniebeugeposition ausgeführt wird) und der Vitamin-D-Konzentration (p=0,019) sowie zwischen der Beschleunigung von unterschiedlichen Gewichten (0 kg (p=0,07), 20kg (p=0,002), 40 kg (p=0,003), 60 kg (p=0,046) und 80 kg (p=0,043)) und dem Vitamin-D-Spiegel im Serum Vollblut (nmol/l). Diese positiven Korrelationen konnten auch in den Untersuchungen der darauffolgenden Saisons nachgewiesen werden. Hinsichtlich des Körperbaus der Athleten konnte eine negative Korrelation zwischen sowohl Körperfettanteil und Vitamin D (p=0,012) als auch der Gesamtfaltendicke (Messung der Faltendicke an 14 Punkten der rechten Körperseite mit Harpenden Kaliper) und dem Vitamin-D- Spiegel (p=0,011) festgestellt werden. Die fettfreie Masse (hauptsächlich Muskelmasse) korreliert positiv mit Vitamin D (p=0,025).

Die vorliegenden Daten zeigen, dass Vitamin D als pleiotropes Hormon mit der Leistung der Spieler korreliert. In der derzeitigen Literatur wird immer wieder eine Assoziation von Vitamin D und Muskelfunktion diskutiert. Mit zunehmendem Verständnis für Vitamin D und für den Vitamin-D-Rezeptor gewinnt Colecalciferol nicht nur im Profisportbereich eine wichtige Rolle. Diese Daten demonstrieren einen positiven Effekt von Vitamin D auf die Leistung, die Fettmasse sowie die fettfreie Masse von professionellen Eishockeyspielern.