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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Arthroskopie des Kniegelenks: Eine Evaluierung der Lernkurve von MedizinstudentInnen und orthopädischen AssistenzärztInnen für die partielle Meniskusresektion anhand eines Arthroskopie-Simulators

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martina Baldauf - Experimentelle Orthopädie, Innsbruck, Austria
  • David Putzer - Experimentelle Orthopädie, Innsbruck, Austria
  • Dietmar Dammerer - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • Florian Lenze - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Michael Liebensteiner - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • Michael Nogler - Experimentelle Orthopädie, Innsbruck, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB71-996

doi: 10.3205/21dkou454, urn:nbn:de:0183-21dkou4549

Published: October 26, 2021

© 2021 Baldauf et al.
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Text

Fragestellung: Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie führte zu neuen Herausforderungen in der universitären Ausbildung von MedizinstudentenInnen und medizinischem Fachpersonal. Ziel dieser Arbeit war die Lernkurve der Kniearthroskopie unter MedizinstudentInnen und orthopädischen AssistenzärztInnen mit Hilfe eines Simulators zu erfassen.

Methodik: Die Studiengruppe der MedizinstudentInnen (n=24) hatte zu Studienbeginn keinerlei Vorwissen hinsichtlich der Arthroskopie. Diese wurde mit der Gruppe der orthopädischen AssistenzärztInnen (n=16) verglichen, die bereits in Operationskursen die Arthroskopie erlernt hatten. Um die Lernkurven der beiden Gruppen zu vergleichen wurde ein Arthroskopie-Simulator eingesetzt. Alle in dieser Studie involvierten TeilnehmerInnen führten die beschriebenen Übungen zur partiellen Meniskusresektion in mehrfacher Wiederholung durch. Die analysierten Parameter waren die Simulationszeit, die benötigt wurde um eine Aufgabenstellung abzuschließen, die Bewegungen des Instrumentariums (Kamera, Greifzange, Instrument), wieviel umliegendes virtuelles Gewebe beschädigt wurde und die Menge an reseziertem Meniskus des Meniskus-Risses.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Beide Gruppen konnten nach mehrfachen Wiederholungen der Übungen, im Durchschnitt 39 Mal, ihre Fähigkeiten bezüglich Simulationszeit und Reduktion der Bewegungen des Instrumentariums verbessern. Ebenso zeigte sich in beiden Gruppen eine Abnahme der potenziellen Schädigung des umliegenden virtuellen Gewebes. Die AssistenzärztInnen waren im Schnitt schneller, die vorgegebenen Aufgaben vollständig durchzuführen, als die MedizinstudentInnen. Im Vergleich zur StudentInnengruppe zeigten diese eine steilere Lernkurve bezüglich der Bewegungen der Kamera. Die Gruppe der StudentInnen hingegen zeigte bei den Bewegungen der Greifzange eine steilere Lernkurve. Keine signifikanten Unterschiede (p>0.05) zwischen beiden Gruppen gab es hinsichtlich der Schädigung des umliegenden virtuellen Gewebes sowie hinsichtlich der Menge an reseziertem Meniskus bzw. Meniskus-Riss.

In der Gruppe der AssistenzärztInnen fanden sich in allen Übungen die besseren Durchschnittswerte im Vergleich zu den MedizinstudentInnen. Letztere wiesen bei den meisten Übungen eine steilere Lernkurve auf, da die StudentInnen im Vergleich zu den vorerfahrenen AssistenzärztInnen vor Übungsbeginn komplett unerfahren waren und neu in die Technik eingeführt wurden. Somit können insbesondere in der Arthroskopie wenig erfahrene ChirurgInnen vom Training mit dem Simulator profitieren, um beispielsweise ihre Hand-Augen Koordination, die eine wichtige Fähigkeit der arthroskopischen Operation darstellt, zu verbessern. Jedoch profitieren auch erfahrenere ChirurgInnen von dieser Art des Trainings, da sich auch bei der Gruppe der AssistenzärztInnen eine Verbesserung der Leistung in allen Übungen zeigte. Trainings-Simulatoren sind somit wichtige Übungsgeräte, die die Übung an Leichen und die Teilnahme an arthroskopischen Operationen ergänzen und in die Ausbildung integriert werden sollten.