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Kombination von neuartigen Kompressionsimplantaten mit Zugschraube zur Lapidus-Arthrodese: Ganganalyse, postoperatives funktionelles und radiologisches Outcome
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Published: | October 26, 2021 |
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Fragestellung: Die Vorfußchirurgie bei Hallux-valgus-Deformität ist seit Jahrzehnten eine Standardoption in der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie, dementsprechend stehen viele Operationstechniken und Implantate zur Verfügung. Die klassische Indikation zur Lapidus-Arthrodese ist ein vergrößerter intermetatarsaler Winkel mit konsekutiver Hallux valgus Deformität oder eine klinisch und radiologisch diagnostizierte tarsometatarsale Instabilität. Ziel dieser Studie war es zu zeigen, dass die neuartige Kombination aus Kompressionsimplantaten und Zugschraube zuverlässig innerhalb kurzer Zeit eine vollständige und stabile knöcherne Konsolidierung der Resektionsflächen erreicht.
Methodik: 26 Patientinnen (47,3 Jahre ± 12,8) wurden in die Studie eingeschlossen. Alle wurden mit einer Lapidus-Arthrodese bestehend aus einer Kombination von Kompressionsimplantat (SPEEDTITAN® Kompressionsimplantat Firma BME) und einer 2,7/3,5mm Zugschraube (Firma Depuy Synthes) behandelt. Anlass für die Behandlung war immer eine Hallux-valgus-Deformität (HV-Winkel 34,7°± 11,7°) mit klinischen Symptomen (Schmerzen, Gangeinschränkungen) und vergrößertem IM-Winkel (14,2° ± 3,7°) und/oder einer chronischen TMT-I-Instabilität. Das postoperative Follow up betrug mind. sechs Monate. Zur Beurteilung des funktionellen Ergebnisses wurden der AOFAS, die visuelle Analogskala (VAS) und der Foot Function Index (FFI) verwendet. Anschließend wurde eine Ganganalyse nach einem standardisierten Protokoll unter Verwendung von kabellosen Druckmesssohlen (medilogic WLAN-Einlage 10.6.4, Firma Medilogic) in einem normalen Konfektionsschuh auf ebener Fläche, Treppe und Kopfsteinpflaster durchgeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ausgehend von den präoperativen HV- (34,7°± 11,7°) und IM-Winkeln (14,2° ± 3,7°) wurde die Winkelweite durch die operative Versorgung halbiert und zeigte postoperativ physiologische Werte von 15,6°± 9,6° bzw. 8,0°± 4,2°. Außer bei einer Patientin mit Pseudarthrose, die eine chirurgische Revision erforderte, heilten alle Arthrodesen ereignislos aus. Die postoperativen VAS für Schmerz (p=0,0005) und Funktionseinschränkung (p=0,001) zeigten signifikante Verbesserungen und der FFI (p=0,001) reduzierte sich ebenfalls um mehr als die Hälfte. Die Ganganalyse zeigte, dass es postoperativ im Vergleich zur gesunden Gegenseite tendenziell zu einer Druckumverteilung vom Vorfuß (operiert 5,6 ±1,0 N/cm²*s, gesund 5,8±0,85 N/cm²*s) und der Ferse (operiert 6,0 ±1,24 N/cm²*s, gesund 6,5±1,39 N/cm²*s) zum Mittelfuß (operiert 2,1 ±1,1 N/cm²*s, gesund 1,8±0,92 N/cm²*s) kam.Die Beschaffenheit des Untergrundes schien keinen Einfluss auf das Gangbild zu haben.
Die Kombination der Kompressionsimplantate in Verbindung mit einer Zugschraube zeigten sowohl in der Patientenzufriedenheit als auch in den objektiv erhobenen radiologischen und ganganalytischen Daten gute Ergebnisse. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der minimalinvasiven Vorgehensweise und der geringen Wahrscheinlichkeit von Implantatkonflikten bei gleichzeitiger, zeitnaher Konsolidierung.