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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Die orthopädisch-unfallchirurgische Weiterbildung aus Sicht der Weiterzubildenden – Ergebnisse einer Online-Befragung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Johanna Ludwig - Unfallkrankenhaus Berlin, University of Oxford, Berlin, Germany
  • Julia Schorlemmer - FOM Hochschule für Ökonomie und Management, Berlin, Germany
  • Richard Canter - University of Oxford, Nuffield Department of Surgical Science, Oxford, United Kingdom

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB66-1335

doi: 10.3205/21dkou410, urn:nbn:de:0183-21dkou4101

Published: October 26, 2021

© 2021 Ludwig et al.
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Fragestellung: Die chirurgische Weiterbildung wurde als das Thema der Patient:innensicherheit der nächsten 30 Jahre genannt. Die Weiterbildung von Chirurg:innen und deren adäquate Unterstützung ist ein Schlüsselfaktor für die bestmögliche Versorgung der einzelnen Patient:innen. In Deutschland wird derzeit über die neuen Weiterbildungsordnungen entschieden. Diese Studie sollte die tägliche Realität der Weiterbildung in Deutschland wie sie von den Weiterzubildenden erlebt wird erheben bezogen auf die tägliche Arbeit und die Elemente eines kompetenzbasierten Weiterbildungscurriculums.

Methodik: Vom 1. März bis zum 31. März 2020 wurde eine offene Online-Befragung mit 44 Fragen zu den Themen Weiterbildungsordnung, Weiterbildungsressourcen, Evaluation, Weiterbildungsbefugte und des täglichen Arbeitsalltags durchgeführt. 823 Weiterzubildenden wurden direkt per E-Mail zur Teilnahme eingeladen, zusätzlich erfolgten Aufrufe in den sozialen Medien. 237 Personen füllten die Umfrage vollständig aus, davon waren 208 Weiterzubildenden in der Orthopädie/Unfallchirurgie in Deutschland.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Weiterzubildenden gaben an, dass die Weiterbildungsordnung keine klaren Lernziele vorgibt, am wenigsten in Bezug auf Verhalten und Professionalität. Ein Viertel der Teilnehmenden gab an, keinem Vorgesetzten zugeordnet zu sein und keine definierten Lernziele zu haben. Ein Viertel der Teilnehmenden hat keine strukturierten Lernressourcen in Form von Vorlesungen, Simulationen oder Kursen zur Verfügung.

Die verpflichtenden Jahresgespräche wurden nur in 58 % durchgeführt. Nur einer von fünf Weiterzubildenden erklärte, Feedback zu erhalten, das zur Selbstreflexion und Verbesserung anregt. Die meisten Teilnehmenden schätzen die Fachkompetenz ihrer Weiterbildenden in der orthopädischen Chirurgie hoch, während sie die Fähigkeiten der Weiterbildenden in der Erwachsenenlehre, der Supervision und dem Vermitteln von Feedback als unterdurchschnittlich bewerten.

Administrative Arbeiten nahmen mit durchschnittlich 220 Minuten täglich und damit die meiste Zeit in Anspruch, während die Zeit als Operateur:in als durchschnittlich eine Stunde pro Tag eingeschätzt wurde.

In der Umfrage wurden Inkonsistenzen mit den aktuellen Logbuch und Weiterbildungsordnungen dargelegt und ein Mangel an Supervision und Evaluation von den Weiterzubildenden benannt. Diessollte in der Implementierung und Umsetzung einer kompetenzbasierten Weiterbildungsordnung bedacht werden.