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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Auswertung der Temperatur von Hüftendoprothesen bei MRT-Untersuchungen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Klemens Trieb - Klinik für Orthopädie und Traumatologie, PMU, Salzburg, Austria
  • Thomas Hofstädter - Klinik für Orthopädie und Traumatologie, PMU, Salzburg, Austria
  • Sascha Senck - CT-Gruppe, Fachhochschule Öberösterreich, Wels, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB62-1212

doi: 10.3205/21dkou386, urn:nbn:de:0183-21dkou3862

Published: October 26, 2021

© 2021 Trieb et al.
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Fragestellung: Für eine gezielte Therapie von degenerativen Erkrankungen, z. B. der Wirbelsäule, ist eine Diagnose mittels Magnetresonanztomographie (MRI) notwendig. Dies kann zu einem möglichen Konflikt zwischen einem einliegenden Hüftimplantat und MRT führen. Das Magnetfeld könnte eine Wärmeentwicklung und damit Reaktionen verursachen. Ziel dieser Studie ist es, das in-vitro Verhalten verschiedener unterschiedlicher Größe Hüftimplantate im 1,5T-MRT-Tomographen in Bezug auf die Temperaturentwicklung zu untersuchen.

Methodik: Zur Messung der Temperaturänderung vor und nach jeder MR-Sequenz werden Platinmesswiderstände verwendet (Genauigkeit von ± 0,15 + 0,0020/t, Messbereich von °C -90 °C bis +300 °C). Diese haben einen Widerstand von 1000 Ohm bei einer Temperatur von 0 °C der sich mit steigender Temperatur erhöht, dieser wird mit einer Zweileitermessung erfasst und mit einem Voltcraft PTM-100 gemessen. Die Hüftimplantate (wurden nach dem Anbringen der Sensoren in einen Kunststoffbehälter auf eine Kunststoffschiene gelegt. Dann werden zwei Testanordnungen mit den 5 plazierten Sonden verwendet: zuerst wurde nur die Prothese in Luft gemessen, im zweiten Schritt wurde der Behälter komplett mit Ultraschallgel gefüllt. Getested wurden der MiniMIS-, Monocon-, ProMIS- und MonoconRev-Schaft in Kombination mit der Sphaericon- oder Monocon-Pfanne (Falcon MedicalR, Mödling). Als Gleitpaarung kam in allen Fällen ein Deltakeramik-Inlay mit einem ebensolchen 36 mm Kopf zum Einsatz.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt wurden sechs Sequenzen als Standard und eine sechste Sequenz für ausgewählte Experimente durchgeführt (Stir cor (beide Hüften), Pd_fs_ax, T1_cor, Pd_fs_cor, Pd_fs_sag, Pd_spc_rst_cor_p2_iso_448). Insgesamt wurden 180 Messungen durchgeführt, die Temperatur an den Sonden 1-5 pro Implantat wurde immer im Ist-Zustand vor dem MRT und dann nach jeder Sequenz für alle fünf Messstellen dokumentiert. Insgesamt wurden je nach Anzahl der Sequenzen 6 oder 7 Messungen pro Implantat und pro MRT-Messung durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass es äußerst geringe Temperaturschwankungen nach oben oder unten gab. Diese lagen immer im Bereich von weniger als 1°, so dass es bei allen Messungen (insgesamt 450 Einzelmessungen) nie einen Temperaturanstieg von mehr als 1° gab. Um eine mögliche Bewegung des Implantats zu dokumentieren, wurde ein Gitter unter den Container gelegt, um die Position des Implantats vor und nach den Scans zu dokumentieren. In keinem Fall kam es zu einer Bewegung des Implantats, die durch die MRT-Untersuchung ausgelöst wurde.

Die hier durchgeführten experimentellen Untersuchungen zeigten homogene Ergebnisse bei diesem Versuchsaufbau, die jederzeit reproduzierbar waren. Es läßt sich dabei zumindest in-vitro schlussfolgern, daß die untersuchten Hüftimplantate ohne Erwärmung oder Bewegung bei MRT-Untersuchungen eingesetzt werden können.