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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Pseudotumoren bei Metall-Metall-Hüftendoprothesen – Follow-up von mindestens 20 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Richard Lass - Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Paul Kolbitsch - Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Iris Nöbauer - Universitätsklinik für Radiologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Alexander Giurea - Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria
  • Bernd Kubista - Abteilung für Orthopädie, Sanatorium Hera, Wien, Austria
  • Reinhard Windhager - Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB44-287

doi: 10.3205/21dkou242, urn:nbn:de:0183-21dkou2421

Published: October 26, 2021

© 2021 Lass et al.
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Text

Fragestellung: Metall-Metall (MOM) Oberflächen in der Hüfttotalendoprothetik (THA) sind weit verbreitet. Serumkobalt- und Chromspiegel sind Standard in den Nachuntersuchungen, aber die Magnetresonanztomographie (MRT) mit Metallartefakt-reduzierten Sequenzen hat gute Ergebnisse beim Nachweis von Pseudotumoren gezeigt.

Das Ziel der Studie war herauszufinden, ob es eine signifikante Korrelation zwischen MRT-Befunden, Serummetallspiegeln und klinischen Scores bei Patienten mit Metallimplantaten gibt und festzustellen, ob Serumkobalt- und Chromspiegel für die Erkennung von Patienten mit Pseudotumoren im Langzeit-Follow-up geeignet sind.

Methodik: Eine Verlaufskontrolle der ursprünglichen 98 Patienten (105 THAs), die zwischen November 1992 und Mai 1994 operiert wurden, wurde durchgeführt. Bei einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 20 Jahren wurden klinische Scores, Serummetallionenwerte und MRT-Nachuntersuchungen der verbleibenden 26 Patienten (29 THAs) durchgeführt.

Ergebnisse: Wir fanden mittlere Serumkobaltspiegel von 1,87 Mikrogramm/Liter (± 3,43) und Chromspiegel von 2,22 Mikrogramm/Liter (± 2,95) und sehr gute klinische und funktionelle Ergebnisse (HHS im Durchschnitt 88,6 Punkte) im Langzeit-Follow-up. Pseudotumoren wurden in MRTs von 19 Hüften nachgewiesen. Es gab signifikante Unterschiede zwischen Patienten mit oder ohne Pseudotumoren hinsichtlich der Serummetallspiegel, jedoch keine signifikante Korrelation zwischen den klinischen Ergebnissen, den demographischen Daten und der Pfannenposition. Die kumulative Überlebensrate lag nach 22,8 Jahren immer noch bei 91,4%.

Fazit: Diese Studie präsentiert die ersten publizierten Daten von Hüfttotalendoprothesen mit Metall-Metall-Gleitpaarungen mit 28mm Köpfen, in denen Metallionenwerte, Pseudotumoren sowie klinische und radiologische Ergebnisse in einem Nachbeobachtungszeitraum von mehr als 20 Jahren verglichen wurden und konnte zeigen, dass die Serummetallwerte in Patienten mit Pseudotumoren signifikant höher sind.