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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Schmerzmanagement bei unikondylärer vs. bikondylärer Knieprothese anhand einer Matched-Pair-Analyse von 4144 Fällen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Franziska Leiß - Orthopädische Klinik der Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Felix Greimel - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Asklepios Klinik Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Günther Maderbacher - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Bad Abbach, Germany
  • Joachim Grifka - Orthopädische Klinik der Universität Regensburg im Asklepios, Bad Abbach, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB32-1340

doi: 10.3205/21dkou152, urn:nbn:de:0183-21dkou1522

Published: October 26, 2021

© 2021 Leiß et al.
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Fragestellung: Sowohl die unikondyläre als auch die bikondyläre Knieprothese sind gut etablierte Behandlungsoptionen bei Kniegelenksarthrose im Endstadium. Unter Berücksichtigung aller Knieprothesen, wird die unikondyläre Knieprothese weit weniger eingesetzt. Ein wichtiger Faktor im perioperativen Zeitraum nach Knieprothese ist die Schmerzkontrolle, da ein hoher postoperativer Schmerzwert mit persistierenden postoperativen Schmerzen assoziiert ist. Bisher konnte kein Unterschied bezüglich des Schmerzes nach unikondyärer und bikondylärer Knieprothese ausgemacht werden. Ziel der Studie war es Unterschiede im frühen postoperativen Verlauf zwischen unikondylärer und bikondylärer Knieprothese hinsichtlich der Notwendigkeit von Schmerzmedikation und patient-reported outcomes einschließlich Schmerzscores und Nebenwirkungen festzustellen.

Methodik: In dieser Kohortenstudie wurden 2117 Patienten mit unikondylärer Knieprothese und 3798 Patienten mit einer bikondylärens Knieprothese im Zeitraum von 2015 bis 2018 ausgewertet. Insgesamt konnten 4144 Patienten nach Durchführung einer 1:1 Matched-Pair-Analyse verglichen werden. Für die Datenerhebung wurde unter anderem der "QUIPS"-Fragebogen verwendet, welcher sich mit der Schmerzintensität, der funktionellen Beeinträchtigung, den Nebenwirkungen der Schmerzbehandlung und der globalen Beurteilung befasst. Es erfolgten zudem kurze Patienteninterviews durch ein professionelles Team, um eine hohe Datenqualität am ersten postoperativen Tag zu erreichen. Die Parameter wurden multizentrisch an 14 orthopädischen Abteilungen erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Schmerz-Scores waren in der Gruppe der unikondylären Knieprothese signifikant niedriger als in der Gruppe der bikondylären Knieprothese (p<0,001 jeweils für Schmerz unter Aktivität, minimaler und maximaler Schmerz). Im Aufwachraum war der Bedarf an Schmerzmedikation betreffend die Nicht-Opiate bei Patienten nach unikondylärer Knieprothese geringer als für Patienten nach bikondylärer Knieprothese (p=0,004). Der Opiatverbrauch war in der Gruppe der unikondylären Knieprothese ebenfalls geringer, jedoch statistisch nicht signifikant (p=0,15). Auf Normalstation war der Bedarf an Opiaten für die Gruppe der unikondylären Knieprothese signifikant geringer (p<0,001). Die funktionellen Parameter und Nebenwirkungen zeigten bei Patienten mit unikondylärer Knieprothese signifikant bessere Ergebnisse.

Nach Implantation einer unikondylären Knieprothese zeigten Patienten in dieser Studie im frühen postoperativen Verlauf niedrigere Schmerzscores, einen geringeren Bedarf an Schmerzmedikamenten und bessere subjektive Patientenparameter.