gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Bildbasierte und bildlose Roboter-assistierte Implantation von Schlittenprothesen gleicht die Zwei-Jahres-Revisionsrate von low-volume zu high-volume Chirurgen an

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peter Savov - DIAKOVERE Annastift, Orthopädische Klinik der MHH, Hannover, Germany
  • Lars-René Tücking - DIAKOVERE Annastift, Orthopädische Klinik der MHH, Hannover, Germany
  • Henning Windhagen - DIAKOVERE Annastift, Orthopädische Klinik der MHH, Hannover, Germany
  • Max Ettinger - DIAKOVERE Annastift, Orthopädische Klinik der MHH, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB32-1267

doi: 10.3205/21dkou146, urn:nbn:de:0183-21dkou1468

Published: October 26, 2021

© 2021 Savov et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Chirurgen mit einer geringen jährlichen Fallzahl von unikondylären Schlittenprothesen (UKA) haben eine signifikant höhere Komplikations- und Revisionsrate. Registerdaten und Literatur belegen jedoch, dass eine roboter-assistierte Implantation sowohl die Revisionsrate als auch die Alignment-Ausreißer reduzieren kann. Das Ziel dieser Studie war eine retrospektive Analyse der Revisions- und Outlierraten von Chirurgen mit einer niedrigen jährlichen Fallzahl von roboter-assistierten UKA's.

Methodik: 103 roboter-assistierte UKA's wurden in diese Fall-Kontroll Studie eingeschlossen. Alle Operationen wurden zwischen 2016 und 2019 von zwei Chirurgen mit einem bildbasiertem (IB) (40 Patienten) und einem bildlosen (IL) (63 Patienten) Robotersystem durchgeführt. Die Fallzahl beider Chirurgen betrug jeweils weniger als 50 UKA's pro Jahr. Überkorrektur der Ganzbeinachse, die Genauigkeit der Gelenklinien Rekonstruktion sowie die Komplikations- und Revisionsrate der zwei verschiedenen Robotersystemen wurden analysiert. Der minimale Follow Up Zeitraum betrug zwei Jahre. Als Überkorrektur wurde eine postoperative valgische Beinachse von mehr als 182° definiert. Die Operationszeit wurde für alle Prozeduren evaluiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Gesamtrevisionsrate betrug 3,9 % (4 von 103). In beiden Gruppen wurden jeweils zwei Revision beobachtet. In keiner Gruppe wurden Ausreißer bezüglich einer postoperativen Valgusfehlstellung beobachtet. Die durchschnittliche Gelenklinie wurde in beiden Gruppen nicht mehr als 2 Millimeter distalisiert (IL: 1,3 ±1,6 mm vs. IB: 1,8 ±0,9 mm, p-Wert 0,08). Die Prozeduren mit dem bildlosem Robotersystem hatten eine signifikant geringere mittlere Operationszeit (55 ±13 min vs. 68 ±14, p-Wert 0,001).

Durch den Einsatz von roboter-assistierten unikondylären Schlittenprothesen werden die Revisionsraten von Chirurgen mit einer geringen jährlichen Fallzahl im Vergleich zu Chirurgen mit einer hohen jährlichen Fallzahl angeglichen. Die roboterassistierte Technik minimiert Ausreißer und bietet eine präzise Rekonstruktion der natürlichen Gelenklinie. Die Wahl der verschiedenen Robotersysteme hat dabei keinen Einfluss auf das Ergebnis.