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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Telemedizin in der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie – eine Machbarkeitsstudie zur Durchführung einer Videosprechstunde

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michael Kehrer - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Sebastian Scheidt - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Koroush Kabir - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • Kristian Welle - Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB31-77

doi: 10.3205/21dkou135, urn:nbn:de:0183-21dkou1358

Published: October 26, 2021

© 2021 Kehrer et al.
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Fragestellung: Gegenstand der vorliegenden Machbarkeitsstudie ist die Untersuchung der grundsätzlichen Möglichkeiten und Grenzen sowie der zeitliche Aufwand einer Videosprechstunde im Schwerpunkt Fuß- und Sprunggelenkschirurgie. Die Zielsetzung der Arbeit besteht in einer Vergleichsuntersuchung von feststellbaren Befunden in einer digitalen Videosprechstunde mit denen, die im Rahmen eines konventionellen, direkten Arzt-Patienten-Kontaktes erhoben wurden.

Methodik: In der prospektiven klinischen Untersuchungsstudie wurden 21 Probanden im Alter von 23 bis 94 (14 männlich, 7 weiblich) telemedizinisch per Videosprechstunde von einem erfahrenen Oberarzt im Schwerpunkt Fußchirurgie angeleitet, gezielt einfache und spezielle körperliche Untersuchungstechniken zur Diagnostik von häufigen Erkrankungsbildern in der Fuß- und Sprunggelenkschirurgie durchzuführen, um die Machbarkeit der Selbstuntersuchung zu überprüfen. Im Anschluss erfolgte die Untersuchung der Probanden im direkten Arzt-Patienten-Kontakt. Zur Evaluierung der Patientenzufriedenheit hinsichtlich der Durchführung der realen Sprechstunde und der Videosprechstunde wurde im Anschluss ein Bewertungsbogen zusammen mit dem Patienten beantwortet (siehe Abbildung 1). Zur Strukturierung der Untersuchungsergebnisse wurde bei allen Untersuchungen ein systematischer Frage- und Untersuchungsbogen verwendet (siehe Abbildung 2). Für beide Untersuchungsmethoden wurde der zeitliche Aufwand dokumentiert. Die Datenanalyse erfolgte mittels der Software "Prism 8". Der Alpha-Fehler wurde auf 0,05 als signifikant gesetzt. Die Auswertung der Datensätze erfolgte mittels der Tests "Mann Whitney U" und "ANOVA". ". Es erfolgte eine Altersgruppierung der 21 untersuchten Probanden in 3 Gruppen (A = 20-49, B= 50-69, C= 70-100). Ausschlusskriterien der Teilnahme an dieser Studie waren Einschränkungen der Kommunikation, und Alter kleiner 18 Jahre sowie die Ablehnung zur Teilnahme. Der Frage- und Untersuchungsbogen wurde in einer Vorstudie validiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der durchschnittliche Zeitaufwand (Mean) zur Durchführung der telemedizinischen Sprechstunde betrug für alle 21 untersuchten Probanden 13,88 min, für die reale Sprechstunde 8,433 min. Unsere Daten zeigten einen signifikanten Unterschied in der benötigten Zeit sowohl in der herkömmlichen reellen Sprechstunde, als auch in der videobasierten Sprechstunde in Abhängigkeit des Alters der Probanden. In der Altersgruppe 20-49 Jahre (= Gruppe A) betrug der durchschnittliche Zeitaufwand zur Durchführung einer Videosprechstunde 9,53 min, in der Altersgruppe 50-69 Jahre (= Gruppe B) 15,28 min und in der Altersgruppe 70-100 Jahre (= Gruppe C) 16,31 min.

In der Auswertung der Befragungsbögen gaben 96 % der Untersuchungskollektivs an, sich noch einmal über eine Videosprechstunde behandeln lassen.

Ein telemedizinisches Videosprechstundenformat stellt in Zeiten wie der aktuellen COVID-19-Pandemie mit notwendigen Kontaktbeschränkungen ein auch für die Zukunft vielversprechendes Instrument dar.