gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Mix & Match an der Konusverbindung in der Hüftrevisionsendoprothetik – eine Fall-Kontroll-Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Fabienne Hahn - CMSC Charite Berlin, Berlin, Germany
  • Christian Hipfl - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Henrik Bäcker - Charite Berlin, Columbia University Medical Center, Berlin, Germany
  • Viktor Janz - Universitätmedizin Greifswald, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Carsten Perka - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, (CMSC), Berlin, Germany
  • Sebastian Hardt - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB28-1288

doi: 10.3205/21dkou107, urn:nbn:de:0183-21dkou1078

Published: October 26, 2021

© 2021 Hahn et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die Geometrie nominell gleicher Schaftkonen und Konen im Kugelkopf können aufgrund fehlender Normierung von Hersteller zu Hersteller variieren. Dies kann bei Wechseloperationen zu mangelnder Passgenauigkeit an der Steckverbindung führen und dadurch einen, durch Konuskorrosion bedingten, negativen Einfluss auf das Implantatüberleben haben.

Ziel dieser Studie war der Vergleich von Komplikations-, Reoperations- und Revisionsrate von Patienten, welche bei Revision einer Hüfttotalendoprothese (HTEP) mit und ohne Kopf-Konus-Kombinationen unterschiedlicher Hersteller versorgt wurden.

Methodik: 177 konsekutive Patienten, welche im Zeitraum zwischen 2012 und 2016 eine HTEP-Revision mit Wechsel des Kopfes erhielten und bei denen der Implantathersteller sicher zu bestimmen war, wurden aus unserer klinikinternen prospektiven Datenbank identifiziert. Es wurden nur Patienten mit Wechsel auf einen Metallkopf mit einem Durchmesser von 36m oder kleiner eines zum Schaftkonus unterschiedlichen Herstellers eingeschlossen. 91 Patienten (27 Männer, 64 Frauen; Durchschnittsalter 69,4 Jahre) konnten eingeschlossen werden und 86 Patienten gleichen Alters und Geschlecht, bei welchen ein zum Hersteller des Schaftes passender Kopf verwendet wurde, gegenübergestellt. Anhand der Patientenakte wurden Komplikationen und Reoperationen erfasst. Mittels Kaplan-Meier-Analyse wurde das revisionsfreie Prothesenüberleben berechnet. Eine Revision wurde als Wechseleingriff aufgrund aseptischer Lockerung, Implantatbruch oder Pseudotumor definiert. Zusätzlich wurde der Einfluss der Kopfgröße und Halslänge auf das revisionsfreie Implantatüberleben untersucht. Das mittlere Follow-up betrug 4,9 Jahre (2,5 - 6,6 Jahre).Statistische Tests (Überlebenszeitanalyse, Chi- Quadrat-Test, lineare Regression) wurden mittels SPSS 25 (Statistical Package for Social Sciences, Inc., Chicago, IL, USA, IBM Corp, Somers, New York) durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Mix & Match-Gruppe erfolgte bei 12 von 91 Patienten (13,2%) eine Reoperation im Vergleich zu 12 von 86 Patienten (14,0%) in der Kontrollgruppe (p=0,767). Das revisionsfreie Prothesenüberleben betrug 95,6 % nach 5 Jahren im Vergleich zu 94,1 % in der Kontrollgruppe (p=0,325). In der Mix &Match-Gruppe kam es in einem Fall ein Jahr postoperativ zu einem Konusbruch. Kein Patient musste aufgrund eines Pseudotumors revidiert werden. Insgesamt kam es in 4 Fällen zu einer HTEP-Luxation, welche nur in der Kontrollgruppe beobachtet wurden. Kopfdurchmesser und Halslänge hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf das revisionsfreie Implantatüberleben (p=0,503, p=0,498).

Unsere Ergebnisse zeigen, dass es bei Mix & Match an der Konusverbindung zu keinen signifikanten Unterschieden hinsichtlich der Reoperations- und Revisionsrate im mittelfristigen Follow-up kommt. Hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen auf das Implantatüberleben sind weitere Untersuchungen notwendig.