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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Patientenzufriedenheit und perioperative Schmerztherapie in der Knieendoprothetik: Vergleich unterschiedlicher Narkoseverfahren sowie Anwendung der Lokalen Infiltrationsanalgesie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Felix Greimel - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Günther Maderbacher - Orthopädische Klinik Universität Regensburg, Bad Abbach, Germany
  • Clemens Baier - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Joachim Grifka - Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum, Bad Abbach, Germany
  • Achim Benditz - Regensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB23-802

doi: 10.3205/21dkou073, urn:nbn:de:0183-21dkou0737

Published: October 26, 2021

© 2021 Greimel et al.
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Text

Fragestellung: In der jüngeren Vergangenheit wurden zahlreiche Studien zur Bewertung unterschiedlicher Narkoseverfahren sowie der lokalen Infiltrationsanalgesie (LIA) mit kontroversen Ergebnissen veröffentlicht. Um das Ergebnis für die Patienten zu verbessern, wurde hinsichtlich Operationstechniken und -material sowie Schmerzbehandlung und Anästhesiemethoden einige Anstrengung unternommen. In dieser Studie wurden das postoperative Schmerzmanagement und die Patientenzufriedenheit bei Patienten nach KTEP hinsichtlich unterschiedlicher Narkoseverfahren sowie mit vs. ohne intraoperative LIA analysiert und bewertet.

Methodik: Alle 15326 eingeschlossenen Patienten hatten sich im Rahmen dieser multizentrischen Studie (QUIPS-Projekt) einer primären Knieendoprothesenimplantation unterzogen. Primäres Outcome waren der Schmerz (Aktivität, minimaler und maximaler Schmerz sowie Zufriedenheit mit der Schmerzbehandlung, NRS-Skala). Die Notwendigkeit von Schmerzmitteln und -art wurden analysiert. Die Parameter wurden hinsichtlich der verwendeten Narkosearten verglichen: Vollnarkose, Regionalanästhesie sowie Kombinationsanästhesie. Weiterhin wurden in einer Subgruppenanalyse die Verwendung der LIA mit der Gruppe ohne LIA verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Schmerzwerte und die Zufriedenheit mit der Schmerzbehandlung waren in den Gruppen der spinalen sowie peripher-regionalen Anästhesie in Kombination mit einer Sedierung signifikant im Vorteil (p <0,001). Patienten, die die Kombination aus Sedierung und Spinalanästhesie erhielten, waren mit dem geringsten Opioidbedarf assoziiert (p <0,001). Die Schmerzwerte waren in der LIA-Subgruppe signifikant besser (p = 0,019 für Aktivitätsschmerzen, p = 0,043 für maximale Schmerzen, p <0,001 für minimale Schmerzen), die Zufriedenheit mit der Schmerzbehandlung war hingegen nicht überlegen (p = 0,083). Patienten mit LIA benötigten weniger Opioide im Aufwachraum (p = 0,048).

Die Verwendung einer kombinierten Sedierung und Spinalanästhesie sowie eine Kombination aus Sedierung und peripher-regionaler Narkose in der Knieendoprothetik war mit einem signifikanten Vorteil gegenüber anderen Anästhesietechniken hinsichtlich der perioperativen Schmerzbehandlung in der täglichen klinischen Praxis verbunden, jedoch möglicherweise unterhalb der klinischen Relevanz. Die LIA ist hinsichtlich des postoperativen Schmerzes sowie des Opiat-Bedarfs früh-postoperativ von Vorteil.