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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Klinisches Outcome in Bezug zur Therapieempfehlung des OF-Score bei osteoporotischen thorakolumbalen Frakturen – Zwischenergebnisse der EOFTT-Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bernhard W. Ullrich - BG Klinikum Bergmannstrost gGmbH, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle, Germany
  • Sebastian Katscher - Sana Klinikum Borna, Borna, Germany
  • Klaus John Schnake - Malteser Waldkrankenhaus St. Marien, Interdiszipl. Zentrum f. Wirbelsäulen- u. Skoliosetherapie, Erlangen, Germany
  • Gregor Schmeiser - Schön Klinik Eilbeck, Hamburg, Germany
  • Volker Zimmermann - Klinikum Traunstein, Traunstein, Germany
  • Ulrich Spiegl - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Philipp Schenk - BG Klinikum Bergmannstrost Halle/Saale, Universitätsklinikum Jena, Halle, Germany
  • AG Osteoporotische Frakturen der Sektion Wirbelsäule der DGOU

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB13-1239

doi: 10.3205/21dkou013, urn:nbn:de:0183-21dkou0137

Published: October 26, 2021

© 2021 Ullrich et al.
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Text

Fragestellung: Ziel der Evaluation von Therapiescore und Therapieempfehlung für osteoporotische, thorakolumbale Frakturen (EOFTT-Studie) war es, den Score zur therapeutischen Entscheidungsfindung (OF-Score) im Hinblick auf die klinischen Ergebnisse tatsächlich durchgeführter Behandlungen zu evaluieren.

Methodik: Seit 2017 werden prospektiv, therapiebegleitend und multizentrisch Daten im Rahmen des stationären Aufenthaltes und im Follow up (FU) erhoben. Betrachtet werden durchgeführte Therapie und Therapieempfehlung des OF-Score, subjektive Einschätzung des Gesundheitszustands (EQ5D), Schmerz (VAS) und Timed up and Go-Test (TuG) zur Aufnahme, dem Tag der Therapieentscheidung (TdT) sowie zum 6 Wochen FU. Für die Therapieempfehlungen (kons., chir., indiff.) wurden ANOVAs mit Messwiederholung (rmANOVA) mit der Information der empfehlungskonformen/-nonkonformen Behandlung als Zwischensubjektfaktor durchgeführt. Ein sig. Interaktionseffekt zwischen Therapie und Zeitpunkt zeigt einen Unterschied zwischen konformer und nonkonformer Behandlung an.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Datensätze von 283 Patienten (73 m, 210 w) im Alter von 74±10 Jahren konnten analysiert werden. 183 Patienten wurden chir. und 100 kons. behandelt. Der OF-Score gibt für 244 Patienten eine konkrete Empfehlung für chir. oder kons. Behandlung. 72% wurden empfehlungskonform behandelt. Von 39 Patienten mit indifferenter Therapieempfehlung wurden 77% chir. behandelt. In Tabelle 1 sind PPV, NPV, Sensitivität und Spezifität für die chirurgische und konservative Therapieempfehlung aufgelistet.

Das mittlere FU betrug 43±15d. Der Gesundheitszustand des EQ5D (N=184) zeigt für die chir. konform Behandelten eine sig. stärkere Verbesserung als für die nonkonform Behandelten (p=0,007). In der VAS (N=184) zeigen die Gruppe der konform kons. (p<0,001) als auch die der chir. konform Behandelten (p< 0,001) eine stärkere Schmerzreduzierung, verglichen mit der jeweils nonkonform behandelten Gruppe. Den TuG nicht durchführen konnten zum TdT 53 Patienten und zum FU 4 Patienten (p=0,021). Im TuG (N=134) sind keine sig. Interktionseffekte zu beobachten.

Ein Schmerz> 6 (VAS) und ein TuG über 21 sec. führen entgegen der Empfehlung eher zu einer operativen Therapie, und eine niedrige VAS Schmerz < 5 und ein TuG< 20 sec. eher zu einer konservativen Therapie entgegen der Empfehlung (Abbildung 1).

Die Daten deuten darauf hin, dass die durchgeführten Therapien führen zu einer Verbesserung der klinischen Outcomeparameter führen.

Der Score erlaubt die Therapierealität mit mäßiger bis guter Genauigkeit vorherzusagen. Unter Vorbehalt eines längeren FU sollte eine Anpassung der VAS Schwelle und des Faktors Mobilisation im Score erwogen werden.