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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Primär intraartikuläre Weichteilsarkome des Knies. Extraartikuläre Resektion und tumorendoprothetische Rekonstruktion oder primäre Amputation?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Markus Nottrott - Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Arne Streitbürger - Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Wiebke Guder - Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Gregor Hauschild - Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Jendrik Hardes - Klinik für Tumororthopädie und Sarkomchirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB12-978

doi: 10.3205/21dkou012, urn:nbn:de:0183-21dkou0125

Published: October 26, 2021

© 2021 Nottrott et al.
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Text

Fragestellung: Primär intraartikuläre Weichteilsarkome des Knies sind extrem selten. Zur Erreichung eines weiten Sicherheitsabstandes ist die extraartikuläre Resektion und Rekonstruktion mittels Tumorprothese normalerweise die bevorzugte Behandlungsoption. Wir beschreiben die Ergebnisse dieser äußerst selten durchgeführten Operation.

Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden zwischen 1992 und 2015 acht Patienten mit einem primären intraartikulärem Weichteilsarkom des Kniegelenks eingeschlossen. Alle Patienten wurden extraartikulär reseziert und mittels Tumorendoprothese rekonstruiert. Die klinischen und funktionellen Ergebnisse wurden nachuntersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sechs Patienten (75%) waren bei der letzten Nachuntersuchung Tumorfrei. Ein Patient verstarb an Lungenmetastasen 97 Monate postoperativ. Ein Patient zeigte bei der Nachuntersuchung 47 Monate postoperativ inguinale Lymphknotenmetastasen. Keiner der acht Patienten entwickelte ein Lokalrezidiv.

Sieben Patienten (87,5%) hatten mindesten eine Revisionsoperation. Fünf der acht Patienten (62,5%) mussten letztendlich amputiert werden, hauptsächlich aufgrund periprothetischer Infektionen. Zwei Patienten erlitten periprothetische Frakturen.

Der durchschnittliche Musculoskeletal Tumor Society (MSTS) score betrug 18 (range 10-22), da die Funktion durch einen geschwächten extensions Apparat beeinträchtigt wurde.

Diese Ergebnisse zeigen eine extrem hohe Komplikationsrate bei Patienten mit Tumorendoprothese nach extraartikulärer Resektion bei primär intraartikulären Weichteilsarkomen.

Ein langfristiger Extremitätenerhalt war in den meisten Fällen nicht möglich. Konnte die Extremität erhalten werden, zeigte sich eine schlechte Funktion aufgrund des geschwächten Kniestreckapparates nach umfangreicher Weichteilresektion. Die Indikation für dieses operative Verfahren sollte daher äußerst kritisch gestellt werden. Es muss hier angemerkt werden, dass man durch eine primäre Oberschenkelamputation den Patienten viele Folgeeingriffe erspart hätte. Durch moderne, Mikroprozessor gesteuerte Exoprothesen bei Oberschenkel amputierten Patienten hätte ein funktionelles Resultat erzielt werden können, das die in unserer Studie erzielten funktionellen Resultate sicherlich übertroffen hätte.