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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Fibulatransposition – Biologische Rekonstruktion nach Resektion maligner Knochentumoren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frank Traub - Z. Orthopädie und Unfallchirurgie Universitätsmedizin Mainz, Universitätsklinik für Orthopädie Tübingen, Mainz, Germany
  • Isabel Sperrhake - Orthopädische Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Saskia Sachsenmaier - Orthopädische Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB12-689

doi: 10.3205/21dkou010, urn:nbn:de:0183-21dkou0105

Published: October 26, 2021

© 2021 Traub et al.
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Text

Fragestellung: Die Rekonstruktion von knöchernen Defekten nach Resektion maligner Knochentumore stellt den Tumororthopäden vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Diese Arbeit evaluiert die Rekonstruktion von meta- und diaphysären Defekten nach Tumorresektion an langen Röhrenknochen mittels Fibulatransfer.

Methodik: Zwischen 2008 und 2018 wurde diese Rekonstruktionstechnik bei insgesamt 19 Patienten an 20 Lokalisationen angewandt . Das Patientenkollektiv bestand aus 7 weilblichen und 12 männlichen Patienten mit einem durchschnittliche Alter bei OP von 23,5 Jahre. 35% der Tumore befanden sich an der oberen Extremität (Humerus, Clavicula und Radius), 55% an der unteren Extremität (Femur und Tibia) sowie 10% im Becken.

Die durchschnittliche Tumorgröße lag zum Zeitpunkt der chirurgischen Intervention in der Längsausdehnung bei 10,75 ± 6,14 c). In 15 Fällen erfolgt die Entnahme des Fibulatransplantates autolog von der ipsilateralen Seite. Bei 5 Patienten erfolgte eine allogene Transplantation - immer war der Spender der Vater. Bei den 7 Fällen der tibialen Rekonstruktionen wurde die ipsilaterale Fibula gefäßgestielt in den knöchernen Defekt eingeschwenkt (fibula pro tibia). Für die Rekonstruktion femoraler Defekte wurden zwei freie Fibulatransplantate verwendet. Alle Patienten mit einem Ewingsarkom und Osteosarkom erhielten ihre multimodale Therapie in Bezug auf das EURO-E.W.I.N.G 99- oder COSS-96-Protokoll. Das mediane Follow-up betrug 66 Monate.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine R0-Resektion wurde in allen Fällen erreicht. Bei keinem der Patienten kam es zu einem Lokalrezidiv. 2 Patienten starben an ihrer Fernmetastasierung. Die Vollbelastung der operierten Extremität war in 17 dokumentierten Fällen nach 174 Tagen durchschnittlich erreicht (60-250 Tage). Ein Versagen des Osteosynthesematerials wurde bei 9 Patienten durchschnittlich nach 30 Monaten festgestellt (10-50 Monate). Eine Revisionsoperation wurde bei 7 Patienten durchgeführt. Der MSTS-Score betrug im median 89% (72-100%).

Lediglich bei einem Patient mit einem Ewingsarkom und multimodaler Chemo und Strahlentherapie kam es zu einem nicht beherrschbaren Infekt und zur Amputation des Unterschenkels.

Eine biologische Rekonstruktion sollte als Therapieoption immer in Betracht gezogen werden. Bei der Rekonstruktion metadiaphysärer Defekte mittels Fibulatransposition konnten gute bis sehr gute und dauerhafte Resultate erzielt werden.