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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2021)

26. - 29.10.2021, Berlin

Intraoperative Brachytherapie bei der Behandlung von Weichteilsarkomen an den Extremitäten – retrospektive Datenanalyse mit prospektiven Follow Up von 5 Jahren

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Dietmar Dammerer - Medical University of Innsbruck, Dept. of Orthopaedics and Traumatology, Innsbruck, Austria
  • Martin Thaler - Medical University of Innsbruck, Dept. of Orthopaedics and Traumatology, Innsbruck, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2021). Berlin, 26.-29.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocAB12-75

doi: 10.3205/21dkou007, urn:nbn:de:0183-21dkou0074

Published: October 26, 2021

© 2021 Dammerer et al.
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Fragestellung: Es wurde gezeigt, dass eine adjuvante Strahlentherapie die lokale Tumorkontrolle bei Patienten mit Weichteilsarkomen verbessern kann. Die Anwendung einer zusätzlichen Brachytherapie stellt eine Verbesserung des therapeutischen Verhältnisses in Anbetracht der biologisch wirksamen Strahlendosis gegenüber einer einzelnen externen Bestrahlung dar. Ziel der vorliegend Arbeit war es, den Effekt der intraoperativen Brachytherapie bei Weichteilsarkomen an den Extremitäten zu evaluieren.

Methodik: Es wurde ein retrospektives Studiendesign mit prospektivem Follow-up angewendet. Wir haben zwischen 2003 und 2016 insgesamt 117 Patienten mit Weichteilsarkomen an der Extremität inkl. Brachytherapie behandelt und in unsere Datenanalyse eingeschlossen. Das Durchschnittsalter bei der Operation betrug 60 Jahre. Der mittlere postoperative Nachbeobachtungszeitraum betrug 5 Jahre. 13 verschiedene histologische Entitäten von hochgradigen Weichteilsarkomen wurden inkludiert. Es wurden ausschließlich G2 und G3 Tumore für die Brachytherapie in Betracht gezogen. Die angewendete intraoperative Brachytherapie-Dosis unter Verwendung einer Flap-Technik (Freiburger Flap) betrug 15 bis 20 Gray (Gy.) In Kombination mit einer postoperativen externen Bestrahlung, betrug die mittlere Gesamtstrahlungsdosis 50-60 Gy.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurde kein behandlungs- und/oder chirurgisch-bedingter Verlust von Gliedmaßen oder des Lebens beobachtet. Die mittlere Größe der Tumormasse bei der Operation betrug 8 × 5 × 7 cm. Es traten keine vaskulären oder motorisch-neurologische Komplikationen auf. Bei unseren Patienten wurde eine Lokalrezidivrate von 13% (n = 12/89) und eine Metastasierung von 28% (n = 25/89) festgestellt. Die mittlere Dauer des Auftretens von Lokalrezidiven und Metastasen betrug 2 Jahre. Die häufigste Metastasierungsstelle war die Lunge (n = 18), gefolgt von der Leber (n = 3), den Lymphknoten (n = 2) und Bauch (n = 2). 40 von 89 (45%) Patienten hatten strahlenbedingte Hautkomplikationen. 9 Patienten starben während der routinemäßigen Tumornachsorge und 3 Patienten sind "lost in follow up".

In Anbetracht der aktuellen Literatur sind unsere Daten gut mit ähnlichen Studien vergleichbar. Die intraoperative Brachytherapie unter Verwendung einer Flap-Technik in Kombination mit externer Bestrahlung ist eine effiziente Behandlungstechnik bei hochgradigen Weichteilsarkomen und zeigte im Vergleich mit der Literatur ähnliche Ergebnisse wie neoadjuvante oder adjuvante Bestrahlung. Die rate an Fernmetastasierungen konnte jedoch nicht beeinflusst werden.