gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Einflussfaktoren von Patienten für die Auswahl eines Endoprothesenbehandlers

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Benoit Reuter - Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Germany
  • Peter Strohm - Klinikum Bamberg, Bamberg, Germany
  • Jörg Dickschas - Klinikum am Bruderwald, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bamberg, Germany
  • Felix Ferner - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum am Bruderwald, Bamberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocBS45-1322

doi: 10.3205/19dkou697, urn:nbn:de:0183-19dkou6977

Published: October 22, 2019

© 2019 Reuter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die Zertifizierung zum Endoprothesenzentrum (EPZ) scheint einen positiven Einfluss auf die Qualität der Patientenversorgung zu haben. Als Endoprothesenzentrum haben wir uns die Frage gestellt, wie die Entscheidungsfindung der Patienten abläuft, wo sie sich bezüglich eines möglichen Gelenkersatzes beraten und ggf. behandeln lassen. Uns interessierten dabei die allgemeinen Auswahl- bzw. Zuweisungskriterien sowie die spezielle Frage, ob die Zertifizierung als EPZ dabei eine Rolle spielt.

Methodik: Im Zeitraum vom September 2017 bis Dezember 2017 wurde an jeden ambulanten Patienten in unserem EPZ ein vorher erstellter, einseitiger Fragebogen ausgeteilt. Mit diesem Fragebogen wurde einerseits abgefragt, wie es zur Patientenentscheidung kam, in unser EPZ zu kommen (Zuweisung durch Hausarzt oder Facharzt, nach Patienteninformationsabenden, über Flyer, über das Internet, Sonstige Gründe) und zusätzlich, ob der Patient weiß, was ein EPZ ist und ob unsere Zertifizierung als EPZ einen Einfluss auf die Auswahl von uns als Behandler genommen hat.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Wir haben im genannten Zeitraum insgesamt 214 Fragebögen ausgegeben. Der Rücklauf waren 109 (51%) vollständig ausgefüllte Fragebögen.

26% gaben an, dass sie durch den Hausarzt, 42% der Patienten gaben an durch den Chirurgen oder Orthopäden überwiesen worden zu sein.

15% kamen auf Empfehlung von Bekannten oder Verwandten.

2% kamen aufgrund einer Patienteninformationsveranstaltung. Aufgrund unserer Informationsbroschüren kam 1 Patient zu uns.

Das Internet spielte lediglich für 2 Patienten eine Rolle.

Unter den sonstigen Gründen, welche 11% der Patienten angaben, waren z.B. BGFälle, Angestellte aus dem Haus oder Information über die Tageszeitung.

Die Auswertung der Fragen bezüglich des Endoprothesenzentrums ergab, dass nur 42% der Patienten überhaupt wissen, was ein EPZ ist.

Lediglich 29% der Befragten wussten, dass wir als EPZ zertifiziert sind.

Die Frage, ob das Wissen, dass wir ein zertifiziertes EPZ sind, ausschlaggebend für die Vorstellung bei uns ist, wurde von 18% mit ja beantwortet, wobei 82% diese Frage mit nein beantwortet haben.

Die wichtigsten Faktoren für einen Patienten für die Auswahl eines Behandlers zur Endoprothesenberatung/-Behandlung scheinen die Fachärzte zu sein, gefolgt von den Hausärzten und persönlichen Empfehlungen. Patienteninformations-Programme wie Flyer, Informationsveranstaltungen und Zeitungsberichte scheinen nur eine nachgeordnete Rolle zu spielen. Leider ist die Sinnhaftigkeit der Zertifizierung als EPZ offensichtlich noch nicht in gewünschtem Masse von der Öffentlichkeit und vor allem den Betroffenen wahrgenommen, da noch nicht einmal 50% der Befragten wussten, was ein EPZ ist. Immerhin war das Wissen um unsere Zertifizierung als EPZ bei einer gewissen Zahl der Patienten ausschlaggebend für die Entscheidung für uns, dagegen steht natürlich die Gesamtzahl derer, welche die Zertifizierung als unwichtig für die Auswahl erachtet haben.