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Die Wirkung von MALP-2 auf die Sehnenheilung der Maus
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Sehnenverletzungen machen bis 50% aller muskuloskelettaler Verletzungen aus, mit einem oft schlechtem Outcome. Für die Sehnenheilung ist die Inflammationsphase notwendig, allerdings kann eine überschießende Inflammation zu Adhäsionen im Bereich der Sehne führen. Vorangegangene Studien konnten bereits ein erhöhtes Heilungspotential von MALP-2 in Haut- und Frakturmodellen durch die frühzeitig einsetzende Inflammationsphase zeigen. Deshalb sollte mit dieser Studie eine mögliche Verbesserung der Sehnenheilung durch MALP-2 untersucht werden.
Methodik: In dieser Studie wurden 64 C57Bl/6 Mäuse wurde das Modell einer partiellen Tenotomie des M. flexor digitorum longus (FDL) angewendet. Die experimentelle Gruppe (n=32) wurde mit einer 5µl Lösung aus 5µg MALP und 30% Isoproanolol und 50µl NaCl Lösung behandelt. Die Kontrollgruppe wurde mittels 5µl Lösung bestehend aus 30% Isopropanolol und 50µl NaCl Lösung behandelt.
Es folgte die Analyse des Gangbildes mittels Catwalk XT (Noldus, Niederlande) an den Tagen 1, 3, 5, 7, 14 und 36 postoperativ.
Um den Einfluss der strukturellen Stabilität der Sehne zu prüfen wurden n=16 Sehnen mittels Zugprüfung (Zwick, Ulm, Deutschland) auf Gewebeversagen untersucht.
Ergebnisse: Die Ganganalyse zeigte einen signifikanten Funktionsverlust in der experimentellen Gruppe von Tag 1 - 7 im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Hierbei zeigten insbesondere die Belastungs-Parameter der Versuchsgruppe an der operierten Extremität signifikant weniger Belastung als die gesunde Gegenseite. Diese Effekte zeigten sich allerdings an Tag 14 wieder vollständig regredient. Auch die Kontrollgruppe zeigte eine signifikant reduzierte Belastung der operierten Extremität. Im Vergleich zwischen der Kontrollgruppe und der Behandlungsgruppe, zeigte sich ein signifikanter Unterschied an den Tagen 1-7.
Die biomechanische Analyse im Zugversuch der Sehne zeigte eine signifikant reduzierte Auszugskraft der FDL Sehne nach Behandlung mittels MALP-2 sowohl nach 7 und als auch nach 14 Tagen im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Die Kontrollgruppe zeigte keinen signifikanten Unterschied, bei eher zunehmender Auszugskraft im Vergleich zur gesunden Gegenseite.
Conclusio: Obwohl MALP-2 das Heilungspotential in vorangegangenen Studien für Hautdefekte und Frakturen zeigen konnte, profitiert die Sehnenheilung nicht von einer Behandlung mittels MALP-2. Im Gegenteil, die Behandlung zeigte eine signifikant reduzierte Auszugsstabilität der Sehne. Bereits durch die Ganganalyse konnte frühzeitig ein Hinweis auf die reduzierte Heilungstendenz aufgrund der reduzierten Belastung des operierten Beins nach MALP-2 Behandlung zeigen.