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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Aktuelle Versagensmechanismen von Revisions-Knietotalendoprothesen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Viktor Janz - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Musculoskeletale Chirurgie, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Berlin, Germany
  • Ashton Goldman - Mayo Clinic, Department of Orthopedic Surgery, Rochester, MN, United States
  • Robert Trousdale - Mayo Clinic, Department of Orthopedic Surgery, Rochester, MN, United States
  • David Lewallen - Mayo Clinic, Department of Orthopedic Surgery, Rochester, MN, United States
  • Daniel Berry - Mayo Clinic, Department of Orthopedic Surgery, Rochester, MN, United States
  • Matthew Abdel - Mayo Clinic, Department of Orthopedic Surgery, Rochester, MN, United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB54-1063

doi: 10.3205/19dkou509, urn:nbn:de:0183-19dkou5093

Published: October 22, 2019

© 2019 Janz et al.
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Text

Fragestellung: Die historischen Versagensmechanismen von Revisions-Knietotalendoprothesen (K-TEP) sind Infektion, aseptische Lockerung, Polyethylenabrieb und Osteolysen sowie Instabilität. Die Versagensmechanismen sind seit der Einführung von Cones und Sleeves, für eine verbesserte metaphysäre Fixation, hochvernetztem Polyethylen und der vermehrten Verwendung von varus-valgus stabilisierenden Prothesen nicht bekannt und können sich gegenüber den historischen Versagensmechanismen verändert haben.

Die Ziele dieser Studie waren (1) das revisionsfreie Implantatüberleben, (2) das Implantatüberleben ohne aseptische Lockerung, (3) die Indikationen für Re-Revision und (4) die Patienten- und implantatassoziierten Risikofaktoren für Re-Revision zu bestimmen.

Methodik: In dieser prospektiven monozentrischen Kohortenstudie konnten zwischen 2005 - 2015 1828 konsekutive aseptische Knie-TEP Revisionen über ein Institutionelles Endoprothesenregister identifiziert und eingeschlossen werden. Das durchschnittliche Patientenalter zum Zeitpunkt der primären Knie-TEP Revision betrug 66 Jahre. Die Indikationen für die primäre Knie-TEP Revision waren aseptische Lockerung (36%), Instabilität (27%), Polyethylenabrieb und Osteolyse (13%), periprothetische Frakturen (7%) und andere (17%). Das durchschnittliche Follow-up betrug 5 Jahre.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Innerhalb des Studienzeitraums wurden 184 Revisions-Knie-TEPs (10,1%) erneut revidiert. Das revisionsfreie Implantatüberleben betrug 95%, 90% und 81% nach 2, 5 und 10 Jahren. Das Implantatüberleben ohne aseptische Lockerung betrug 99%, 97%, und 91% nach 2, 5 und 10 Jahren. Die häufigsten Indikationen für Re-Revisionen waren die aseptische Lockerung (33%), Infektion (23%), Instabilität (20%), periprothetische Frakturen (5%), Insuffizienz des Streckapparats (5%), Polyethylenabrieb (0,5%) und andere (14%). Ein junges Patientenalter (HR = 1,5, p= 0,001) und ein Verzicht auf Stielverlängerungen zum Zeitpunkt der K-TEP Revision (HR = 1,6, p= 0,001) waren beide mit einer erhöhten Re-Revisionsrate assoziiert.

In dieser großen mono-zentrischen Patientenkohorte zeigte sich eine revisionsfreie 10-Jahres-Überlebensrate von 81% und ein 10-Jahres Implantatüberleben ohne aseptische Lockerung von 91%. Die drei häufigsten Indikationen für Re-Revisionen warten die aseptische Lockerung, Infektionen und Instabilität. Diese 3 Versagensmechanismen waren für 75% aller Re-Revisionen ursächlich. Zukünftige implantat- und technikassoziierte Entwicklungen sollten auf eine weitere Reduktion dieser Revisionsindikationen abzielen.