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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Einfluss und Auswirkungen der Metastasektomien bei Patienten mit metastatischem Weichteilsarkom

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Frank Traub - Orthopädische Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Saskia Sachsenmaier - Orthopädische Universitätsklinik Tübingen, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB46-1342

doi: 10.3205/19dkou405, urn:nbn:de:0183-19dkou4054

Published: October 22, 2019

© 2019 Traub et al.
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Fragestellung: Die Prognose von Patienten mit metastasiertem Weichteilsarkom (WTS) wird im Allgemeinen als ungünstig angesehen. Die Rolle der Metastasektomien bei diesen Patienten ist weiterhin unklar. Behandlungsentscheidungen basieren hauptsächlich auf persönlichen Erfahrungen und nicht auf reproduzierbarem Wissen.

Methodik: Aus unserer prospektiven Datenbank konnte der klinische Verlauf von 237 Patienten mit metastasiertem Weichteilsarkom, bei denen mindestens eine Metastasenoperation in unserem Zentrum durchgeführt wurde, ausgewertet werden. Das Gesamtüberleben wurde in dieser Studie als primärer Endpunkt definiert. Um eine nichtlinearen Beziehung zum Endpunkt zu untersuchen wurden die signifikanten prognostischen Faktoren in ein rekursives Partitionierungsmodell einbezogen. Eine Subgruppenanalyse für Langzeitüberlebende wurde ebenfalls durchgeführt.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter bei der Primärdiagnose lag bei 47 Jahren (19-85), 58,8% der Patienten waren weiblich. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose wiesen 23,6% der Patienten synchrone Metastasen auf und 67,6% entwickelten eine metachrone Metastasierung. Bei 70,6% der Patienten konnte eine unilokulare und bei 29,4% eine multilokulare Metastasierung festgestellt werden. Die ersten unilokularen Fälle traten bei 43,1% der Patienten in der Lunge und in 27,5% der Fälle in anderen Organen auf (Knochen, Abdomen inkl. Leber, Lymphknoten, ZNS und andere Organe). Das mediane Gesamtüberleben betrug 64 Monate. Die Überlebensraten nach 3, 5, 10 und 20 Jahren lagen bei 70,7%, 50,3%, 24,7% bzw. 14,8%.

In der univariaten Analyse waren Alter, Resektion des Primärtumors, histologischer Grad, Zeitpunkt der Metastasierung, chirurgische Eingriffe beim ersten Auftreten von Fernmetastasen, die Anzahl der Metastasektomien und das progressionsfreie Überleben mit einem verlängerten Gesamtüberleben verbunden. Die Anzahl der Resektionen und die progressionsfreien Intervalle waren unabhängige prognostische Faktoren in drei statistischen Modellen.

Fazit: Wiederholte Resektionen von Metastasen an verschiedenen Lokalisationen sind ein starker Prädiktor für ein längeres Überleben. Somit kann das progressionsfreie Intervall nach der Metastasektomie als prädiktiver Faktor für die weitere Operation angesehen werden.