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Vergleich zwischen PROMIS und etablierten Patienten basierten Scores in Humerus-, Radius- und Sprunggelenksfrakturen
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Patient-Reported Outcomes (PRO) haben in der Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie Evaluation des funktionellen Ergebnisses nach Trauma eine zunehmende Bedeutung. Häufig sind die Fragebögen für Patienten unverständlich und zu umfangreich was zu einer hohen Lost to follow-up Rate führt. Das Patient-Reported Outcomes Measurement Information System (PROMIS) hat die Verbesserung der Messungen von Patienten selbstberichteten Merkmalen in Bezug auf die körperliche, psychische und soziale Gesundheit zum Ziel. Vorausgegangene Studien konnten bereits eine gute Korrelation zwischen PROMIS und etablierten PRO in Patientenkollektiven mit elektiv-orthopädischen Krankheitsbildern nachweisen. Unseres Wissens gibt es bisher keine vergleichenden Studien in Patientenkollektiven mit unfallchirurgischen Krankheitsbildern.
Hypothese: Das PROMIS korreliert mit etablierten Scores bei geringer Anzahl an abzufragenden Items
Methodik: 76 Patienten (58,7±14,1 Jahre) mit Frakturen der oberen und unteren Extremität (distale Radiusfraktur n=32; proximale Humerusfraktur n=18; OSG-Fraktur n=26) wurden 4 Wochen prä-traumatisch (retrospektive Datenerfassung bei Erstvorstellung) und 3 Monate posttraumatisch mittels DASH bei Radiusfrakturen (30 Fragen), Oxford Shoulder Score bei Humerusfrakturen (12 Fragen), Olerud and Molander Score bei OSG-Frakturen (9 Fragen) sowie PROMIS (5 Fragen, entnommen aus dem PROMIS PF Fragepool) befragt. Die Ergebnisse wurden deskriptiv ausgewertet (Median (Min-Max)) und mittels Shapiro-Wilk-Test auf Normalverteilung überprüft. Bei nicht vorliegender Normalverteilung wurden Spearman-Korrelationskoeffizienten zwischen PROMIS und den o.g. etablierten Scores berechnet und wie folgt bewertet: 0,9<r<1 sehr hohe Korrelation, 0,7<r<0,9 hohe Korrelation, 0,5<r<0,7 mittlere Korrelation, 0,2<r<0,5 geringe Korrelation, r<0,2 sehr geringe Korrelation
Ergebnisse: Ausgangswerte vor dem Unfall waren im PROMIS Hand 54,2 (53,1-54,2), im DASH 0 (0-32,5), im PROMIS Schulter 60,8 (37,8-60,8) im Oxford Shoulder Score 12 (12-26), im PROMIS OSG 62,3 (38,1-64,7) im Olerud and Molander Score 100 (65-100). 3 Monate postoperativ hatten Patienten im PROMIS Hand 43,2 (14,3-54,2) im DASH 9,6 (0-75), im PROMIS Schulter 60,8 (24,1-60,8) im Oxford Shoulder Score 22 (12-47), im PROMIS OSG 44,9 (33,4-64,7) und im Olerud and Molander Score 75 (40-100) PROMIS zeigte eine sehr hohe Korrelation im gesunden Patienten mit dem DASH r=-0,91 und eine geringe Korrelation mit dem Oxford Shoulder Score r=-0,40 und Olerud and Molander r=0,39. Posttraumatisch zeigte sich eine mittlere bis sehr hohe Korrelation zwischen PROMIS und dem DASH r=-0,91 bzw. PROMIS und dem Oxford Shoulder Score r=-0,66 sowie Olerud and Molander r=0,65.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, dass das PROMIS vor allem zum DASH eine sehr hohe Korrelation zeigt bei deutlich geringer Anzahl an abzufragenden Items. Geringer Zusammenhang konnte zwischen dem PROMIS und dem Oxford Shoulder Score sowie Olerud and Molander gezeigt werden.