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Modulare Revisionsendoprothetik bei aseptischer Hüft-TEP Lockerung – eine retrospektive Analyse
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Published: | October 22, 2019 |
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Fragestellung: Femorale Knochendefekte stellen im Bereich der Revisionsendoprothetik (REP) des Hüftgelenks eine besondere Herausforderung in Bezug auf die sichere Verankerung des Schaftes dar. Oft ist eine distale Verankerung notwendig. In dieser Studie wurden die funktionellen und klinischen Ergebnisse nach aseptischem Hüft-TEP-Wechsel mit einem modularen Revisionsschaftsystem untersucht.
Methodik: In der vorliegenden Studie wurden 71 Fälle in 67 Patienten mit aseptischem Hüft-TEP Wechsel nachuntersucht. Es konnte 57 Fälle mit einem Follow-up von mindestens 24 Monate eingeschlossen werden. In allen Fällen wurde ein einzeitiger Wechsel mittels modularem MUTARS® RS System durchgeführt. Der funktionelle und klinisch-radiologische Verlauf wurde anhand von vorhandenen Untersuchungsdaten aus den Jahren 2006-2015 retrospektiv analysiert. Für die Darstellung der Funktion wurde vor und nach OP der Harris-Hip-Score (HHS) erhoben.
Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS. Das Implantatüberleben wurde mittels Kaplan Meier Methode analysiert. Mittelwerte und Mediane wurden mittels T-Test, Mann-Whitney-U Test und Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test verglichen. Kategoriale Variablen wurden mitten Kreuztabellen und Chi-Quadrat-Test untersucht.
Ergebnisse: Das Implantatüberleben betrug 92,7% nach 10 Jahren (95% KI 85,8% - 99,6%) bei einem durchschnittlichen Follow up von 85 Monaten. Das mittlere Patientenalter war 68 Jahre zum Zeitpunkt der Operation. In 59,7% der Fälle lag ein präopertives Paprosky Stadium IIIA oder höher vor, in 56,1% der Fälle war der gelockerte Schaft zementiert. 89,5% der Revisionsschäfte wurden zementfrei implantiert. In 5,3% der Fälle kam es zu einer aseptischen Lockerung, in 3,5% der Fälle wurde ein zweizeitiger Wechsel bei Infektion erforderlich.
In 40 Fällen konnte der Harris-Hip-Score (HHS) erhoben werden. Dieser verbesserste sich von präoperativ durchschnittlich 33 auf postoperativ 73 Punkte (p< 0,001). Adipositas (BMI >30), Patientenalter bei OP oder Knochendefekte größer Paprosky III stellten keinen signifikanten Risikofaktor für Implantatverlust dar.
Schlussfolgerung: Beim einzeitigen Wechsel mit dem MUTARS RS System können auch bei höhergradigen Knochendefekten gute Implantatstandzeiten erreicht werden. Die funktionellen Ergebnisse konnten durch die Wechseloperation signifikant verbessert werden. Das Langzeit-Implantatüberleben lag über 90%. Signifikate Risikofaktoren konnten in unserem Kollektiv nicht erhoben werden.