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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Risikofaktoren für das Scheitern von einzeitig septischen Wechseloperationen in der Therapie von periprothetischen Hüftgelenkinfektionen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hussein Abdelaziz - Helios Endoklinik, Hamburg, Germany
  • Hendrik Grüber - Helios Endoklinik, Hamburg, Germany
  • Thorsten Gehrke - Helios Endoklinik, Hamburg, Germany
  • Mustafa Citak - Helios Endoklinik, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB37-661

doi: 10.3205/19dkou275, urn:nbn:de:0183-19dkou2758

Published: October 22, 2019

© 2019 Abdelaziz et al.
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Text

Fragestellung: Das Interesse am einzeitig septischen Wechseloperationen in der Therapie von periprothetischen Gelenkinfektion (PPI) ist zunehmend. Jedoch fehlen Studien, welche die Risikofaktoren für das Versagen nach einem einzeitig septischen Hüfttotalendoprothesenwechsel analysiert. Das Ziel unserer Studie ist es, Risikofaktoren für das Versagen zu identifizieren.

Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven monozentrischen Fall-Kontrollstudie wurden alle Patienten, welche im Zeitraum von Januar 2008 und September 2017, nach einem einzeitig septischen Hüftprothesenwechsel erneut operiert wurden mussten, in die Studie eingeschlossen. 121 Patienten erfüllten die Ein- und Ausschlusskriterien. Im gleichen Zeitraum wurden randomisiert 121 Patienten mit einem einzeitig septischen Hüftprothesenwechsel, bei denen keine Revisionsoperation zum letzten Nachuntersuchungszeitraum erforderlich war, als Kontrollgruppe ausgewählt. Alle Patienten wurden auf mehr als 40 Patienten- und Prozedur-spezifische Risikofaktoren für die Re-revision untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Re-Revisionsverfahren wurden nach durchschnittlich 407 Tagen durchgeführt. Folgende Hauptursachen für eine erneute Revision wurden herausgearbeitet: Luxation (43,8%), Reinfektion (33,1%) und aseptische Lockerung (13,2%). Die bivariate Analyse ergab 8 Prädiktoren für die Re-Revision nach einzeitig septischem Hüftprothesenwechsel. Nach multivariater logistischer Regressionsanalyse wurden folgende Risikofaktoren für eine erneute Revision identifiziert: Persistierende Wundsekretion, Nachweis von Enterokokken und Anamnese eines septischen Wechsels.

Die Mehrheit der identifizierten Risikofaktoren sind nicht patientenbezogen. Eine persistierende Wundsekretion, eine PPI mit Nachweis von Enterokokken sowie die Anamnese einer septischen Austauschoperation erhöhen das Risiko für das Scheitern enorm. Das Outcome des einzeitigen Hüftendoprothesenwechsels kann durch eine sorgfältige Anamnese, einschließlich der Analyse zuvor durchgeführter Verfahren, und eine sorgfältige Operationstechnik, gefolgt von einer optimalen Wundbehandlung unter enger mikrobiologischer Zusammenarbeit verbessert werden.