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Fragestellung: Schenkelhalsfrakturen, z.B. nach Sturz, sind häufige Frakturen älterer Menschen [1]. Die notfallmäßige Hüftprothesenimplantation kann schwerwiegende Folgen haben [2]. Während bei elektiven Hüftprothesenimplantationen Patienten frühzeitig präoperativ vorbereitet werden können, besteht diese Möglichkeit bei gestürzten Patienten nicht. Ziel der Studie ist es zu untersuchen, wie sich Komorbiditäten, Mortalität und Komplikationen zwischen elektiven und frakturbedingten Hüftprothesenimplantationen bei Patienten ab 65 Jahren unterscheiden.

Methodik: Eine retrospektive Datenanalyse (2013-2016) von Patienten ab 65 Jahren, die sich elektiv oder notfallmäßig einer Hüftprothesenimplantation unterzogen hatten, wurde durchgeführt. Einschlusskriterien waren eine Monoverletzung, ein primärer Hüftprotheseneinsatz und nur ein Protheseneinsatz innerhalb der letzten 12 Monaten an der betroffenen Seite. Ausgeschlossen wurden Patienten mit mehr als einer Verletzung, maligner Grunderkrankung, Krankenhauseinlieferung > 24 Stunden nach Sturz und operativer Versorgung > 48 Stunden nach Trauma. Zum besseren Vergleich der Gruppen wurden diese nach Alter und Geschlecht gepaart (Matching). Daten wurden aus Patientenakten der Klinik entnommen, welche sich auf den Zeitraum vor der Operation bis zur Entlassung beschränkten. In Tabelle 1 [Tab. 1] aufgelistete Komorbiditäten und Komplikationen wurden durch den exakten Test nach Fischer verglichen. Zudem wurden Komorbiditäts- sowie Komplikationsscore (Anzahl der aufgetretenen Komorbiditäten bzw. Komplikationen) für jede Gruppe berechnet und statistisch verglichen (Wilcoxon-Mann-Whitney Test).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 248 Patientenakten wurden hinsichtlich Ein- und Ausschlusskriterien begutachtet. Insgesamt konnten 38 Patienten pro Gruppe (16M/22W, 77,5±5,0 Jahre) eingeschlossen werden. Ergebnisse der Komorbiditäten und Komplikationen können Tabelle 1 [Tab. 1] entnommen werden. Insgesamt verstarb ein Patient während des Krankenhausaufenthaltes der frakturbedingten Gruppe. Nur für den Komorbiditätsfaktor Demenz konnte ein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Jedoch zeigen Patienten mit Hüftgelenksfraktur in der Tendenz mehr Komorbiditäten sowie ein höheres Komplikationsrisiko als elektiv operierte Patienten (höhere mittlere Ränge der Scores). Durch die strickten Einschlusskriterien und das Matching-Verfahren mussten viele Patienten aus der Studie ausgeschlossen werden. Multizentrische Folgestudien mit größerer Studienpopulation sowie einem längeren Beobachtungszeitraum werden empfohlen. Die Ergebnisse der Studie weisen auf die Notwendigkeit zur Sturzprävention sowie zur Verbesserung peri-operativer Behandlungskonzepte im Alter hin.