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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Mittelfristiges- und Langzeitoutcome der Ellbogen Totalendoprothese – Indikationsauswertung und Stellenwert der primären Frakturprothetik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Angelika Schwarz - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Michael Maier - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Milan Niks - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Thomas Zwetti - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Martin Liebhauser - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Peter Hausbrandt - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Martin Sauerschnig - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria
  • Michael Plecko - AUVA - UKH Steiermark, Standort Graz, Graz, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB23-1501

doi: 10.3205/19dkou118, urn:nbn:de:0183-19dkou1187

Published: October 22, 2019

© 2019 Schwarz et al.
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Fragestellung: Die Ellbogentotalendoprothese (ETEP) stellt in der komplexen Ellbogenchirurgie eine wichtige Option dar. Bei Patienten mit komplexen distalen Humerusfrakturen stellt die Totalendoprothese (ETEP) einen wichtigen Behandlungsfaktor dar. Es wurden gute kurzfristige Ergebnisse berichtet, jedoch liegt wenig längerfristige Evidenz vor. Die Ellbogentotalendoprothese (ETEP) stellt in der komplexen Ellbogenchirurgie eine wichtige Option dar. Das Ziel der Studie stellt die Erhebung mittelfristiger und langfristiger Ergebnisse eines repräsentativen Kollektives dar. Als Hypothese definierten wir ein ähnliches klinisches Outcome hinsichtlich der Indikationen, welches die ETEP in der komplexen primären und sekundären Frakturversorgung rechtfertigt.

Methodik: Im Zeitraum 2001 - 2016 wurden n=55 PatientInnen unseres Zentrums mittels ETEP operiert. Lediglich ein Implantat wurde in das Studiendesign eingeschlossen (Coonrad/Morrey). Die Patienten wurden nach Indikation in 4 Gruppen unterteilt: Gruppe I - primäre Frakturprothesen, Gruppe II - sekundäre Frakturprothesen, Gruppe III - Arthropathie, Gruppe IV - Revisionsprothesen. Im Gesamtkollektiv erfolgte eine Überlebensanalyse nach Kaplan-Meier sowie eine Indikationsauswertung bezüglich einer Komplikationsraten-Korrelation (Hazard Ratio, w:m ratio 2:1, FU Ø 9.5 Jahre \'7brange 4.1 - 17a\'7d, Alter bei OP Ø 67 Jahre \'7brange 41 - 90a\'7d). Als Minimum Follow-Up (FU) wurden 4 Jahre fürs mittelfristige FU, 8 Jahre für das langfristige FU fixiert, n=40 Patienten konnten retrospektiv eingeschlossen werden Zur Objektivierung des Outcomes wurde der Mayo Elbow Performance Score (MEPS), der VAS Score(VAS), der Range of Motion (ROM) und der Sane Score (SS) erhoben. Statistisch erfolgte eine deskriptive und Signifikanz Analyse (p<0.05) der Scores und radiologischen Daten sowie sämtlicher unerwünschter Ereignisse.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die ETEP überzeugt mit einer hohen Patientenzufriedenheit bei guten klinischen Ergebnissen ohne Signifikanz. Durchschnittliche Werte aller eingeschlossenen Patienten mit mittelfristigem FU: SS: Ø 90%, VAS: Ø 0.5, Flexion Ø 121°, Extensionsdefizit Ø 15°, MEPS Ø 92. Eine Gesamtkomplikationsrate von 32% (n=13/40) bewies ähnliche Ergebnisse wie vorliegenden Literaturdaten. Der relevanteste Risikofaktor für eine Revision war das männliche Geschlecht. Im mittelfristigen FU weist die ETEP bei komplexen Frakturen am distalen Humerus ein gutes funktionelles Outcome bei hoher PatientInnenzufriedenheit mit einer akzeptablen Implantatüberlebensrate auf. Somit stellt diese Versorgung bei schlechter Knochenqualität und weniger aktiven Patienten eine gute Behandlungsalternative dar. Jedoch muss auch die teils schwerwiegende Komplikationsrate bei diesem mittelfristigen FU bedacht werden und eine selektive Anwendung erfolgen.