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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Mittelfristige Ergebnisse (5-7 Jahre) der schaftfreien Simpliciti Schulterprothese

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Benjamin Barth - Ortho Mainfranken, Würzburg, Germany
  • Dorota Böhm - Ortho Mainfranken, Würzburg, Germany
  • Piet Plumhoff - König-Ludwig-Haus, Würzburg, Germany
  • Fabian Gilbert - Chirurgische Klinik II (Unfallchirurgie), Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Germany
  • Dirk Böhm - Ortho Mainfranken, Würzburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB23-896

doi: 10.3205/19dkou114, urn:nbn:de:0183-19dkou1142

Published: October 22, 2019

© 2019 Barth et al.
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Text

Fragestellung: Als knochensparende Alternativen zur Rekonstruktion des Humeruskopfes unter Umgehung schaftassoziierter Komplikationen werden zunehmend metaphysär verankerte humerale Implantate eingesetzt. Seit 2011 steht die Simpliciti-Prothese (Wright) in Deutschland zur Verfügung. Sie bietet aufgrund eines Innenkonus der zu impaktierenden metaphysären Komponente den Vorteil einer erleichterten Glenoidexposition im Revisionsfall. Ziel unserer prospektiven Studie war die Evaluation mittelfristiger klinischer und radiologischer Ergebnisse dieses Prothesentyps.

Methodik: Zwischen April 2011 und Dezember 2013 wurden 78 Patienten (48 Frauen, 30 Männer) mit einem mittleren Alter von 67 (46-84) Jahren mit einer Simpliciti Prothese versorgt. Zur Nachuntersuchung standen 65 Patienten (83%) zur Verfügung. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 73 (60-90) Monate. Es wurden 8 Hemiprothese (Hemi) und 57 Totalprothese (TSA) mit zementiertem Keel-Glenoid implantiert. Es erfolgte eine standardisierte Nachbehandlung mit 6 Wochen passiver KG

aus der Easy Sling heraus. Postoperativ wurden Quick-DASH- SSV, Constant-Score (CS), Bewegungsausmaß, konventionelle Röntgenbilder und Ultraschall erfasst. 2 Patienten (3%) waren verstorben. Die restlichen 11 (14%) konnten telefonisch befragt werden (keine Score-, Röntgen-Analyse).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere CS verbesserte sich von 43,6 auf 76,3 Punkte (p>0,001). (TSA CS 77 / Hemi CS 73). Der alters- und geschlechtsadaptierte CS betrug 91% (51-109). Der Quick-DASH-Score betrug postoperativ durchschnittlich 11 Punkte (TSA 10, Hemi 22). Der SSV betrug 87% (TSA 87%, Hemi 83%). Wir beobachteten keine implantatassoziierten Komplikationen oder radiologische Lockerungszeichen. 3 Patienten erhielten bei einer postoperativer Arthrofibrose eine arthroskopische Arthrolyse. Infektionen oder neurologische Komplikationen traten nicht auf. Bei 2 der 78 Patienten wurde die fest eigewachsene Simpliciti ausgebaut (1 Glenoiderrosion bei Hemi, 1 Humerusfraktur nach Sturz). Revisionsrate aller 78 Prothesen somit 3%. Eine Knochenresorption des nicht vom Nucleus bedeckten Knochens (Wolf'sches Gesetz) war radiologisch häufig erkennbar, aber ohne klinischen Relevanz. Keine Prothese musste wegen einer Lockerung revidiert werden.

Die metaphysär verankerte Simpliciti-Prothese zeigt im mittelfristigen Verlauf sehr gute klinische und radiologische Ergebnisse, welche den Ergebnissen der Schaftprothesen entsprechen. Weitere Untersuchungen zur Evaluation der Langzeitergebnisse sind erforderlich.